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Therapeutisches Targeting von C-reaktivem Protein reduziert den Ischämie/Reperfusionsschaden nach freiem Gewebetransfer
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Fragestellung: C-reaktives Protein (CRP) zirkuliert als inertes pentameres Plasmaprotein (pCRP) im Blut. In Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass das einzelne monomere CRP (mCRP) die pro-inflammatorische Konformation darstellt, in das CRP im Ischämie/Reperfusionsschaden (I/R-Schaden) von humanem Muskelgewebe nach freiem Gewebetransfer zerfällt. Ziel der Studie war die Evaluation einer therapeutischen Blockade der CRP-Dissoziation durch 1-6-bis Phosphocholin-hexan (1,6-bisPC) in einem Modell des I/R-Schadens der Ratte für den freien mikrochirurgischen Gewebetransfer.
Methoden: Durch digitale intravitale Epifluoreszenzmikroskopie quantifizierten wir in vivo am I/R-geschädigten M. cremaster der Ratte die Leukozyten-Endothel Interaktion (Leukozytenrolling/-adhäsion) nach i.v. Applikation von 25 µg/ml pCRP. Vor-dissoziiertes mCRP (25 µg/ml) diente als Kontrolle; n=6/Gruppe. Die Behandlung mit 1,6-bisPC stabilisierte pCRP und verhinderte die Genese von mCRP. Der immunhistochemische Nachweis von Monozyteninfiltration und die Quantifizierung des Gewebeschadens ließ eine Analyse der inflammatorischen Effekte von CRP im komplexeren Gewebe des renalen I/R-Schadens der Ratte zu.
Ergebnisse: Der Zerfall von pCRP zu mCRP potenziert den I/R-Schaden, verbunden mit einer signifikanten Zunahme der Leukozyten-Endothel Interaktion (p<0,05). 1,6-bisPC verhindert die Genese von mCRP und dessen Deposition im I/R-Schaden. Entsprechend wird die leukozytäre Aktivierung durch mCRP maskiert (p<0.05). Die anti-inflammatorische Stabilisierung von pCRP durch 1,6-bisPC ist nicht nur im I/R-geschädigten muskulären Gewebe, sondern auch im renalen Gewebe möglich.
Schlussfolgerungen: Wir beschreiben den pro-inflammatorischen Einfluss der monomeren Isoform von CRP auf das Entzündungsgeschehen nach freiem Gewebetransfer. Der Einsatz von 1,6-bisPC kann ein potentieller therapeutischer Ansatz sein, um ein verbessertes Outcome bei Ischämie/reperfusionsgeschädigten Muskeltransfers erzielen zu können. Die Übertragung der gewonnenen Ergebnisse in komplexere Gewebe wie das der Niere lässt auch bei Transplantationen und Replantationen auf eine positive Beeinflussung durch 1,6-bisPC schließen.