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Die Bedeutung von Funktionalität und onkologischer Sicherheit bei der interdisziplinären Therapie palmarer und plantarer Weichteil-Sarkome
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Therapie der Wahl von Weichteil-Sarkomen der Extremitäten ist das gliedmaßen-erhaltende Vorgehen. Schlüsselrolle hat die geforderte chirurgische R0-Resektion. Die 5-Jahres-Überlebensraten sind heute vielversprechend. Hierdurch gewinnen Extremitäten-Funktion mit Lebensqualität und damit auch die anatomische, autologe Rekonstruktion an Bedeutung. Die individuelle Rekonstruktion und Wahl der Lappenplastik können das funktionelle und ästhetische Ergebnis entscheidend beeinflussen.
Fragestellung: Die Arbeit befasst sich mit Anwendungsmöglichkeiten der mikrovaskulären M. gracilis Lappenplastik zur anatomischen Rekonstruktion nach palmarer und plantarer Weichteil-Sarkom-Resektion.
Methode: Im Zeitraum 2012-2016, Beobachtungzeitraum 514 Tage (98-1231), wurde bei 9 Patienten (weiblich N=5), plantar (N=4), Durchschnittsalter 49 Jahre (23-76) nach gliedmaßen-erhaltender Sarkom-Resektion (Leiomyosarkom N=3, Myxofibrosarkom N=1, Klarzell-Sarkom N=1, Granularzelltumor N=1, pleomorphes Sarkom N=1, Synovial Sarkom N=2) die anatomische Rekonstruktion durch mikrovaskuläre Defektdeckung mit Wiederherstellung palmaren oder plantaren Weichteilarchitektur mit der M. gracilis Lappenplastik in Kombination mit Leistenhaut- (N=6) und Felderhaut-Transplantaten (N=7) durchgeführt.
Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde eine erfolgreiche Defekt-Deckung ohne operationspflichtige Wundheilungsstörungen (adjuvante Radiatio N=8) erzielt. Ergänzend erfolgte die anatomische Rekonstruktion resezierter anatomischer Strukturen unter Verwendung der M. gracilils Sehne: Retinaculum extensorum N=1, Beuge-/Strecksehne N=6, Streckerhaube N=2, Sehnen-Reinsertion N=1, Lig. collaterale Grundgelenk N=4, Lig. metatarsale transversum profundum N=1, Lig. metacarpale transversum profundum N=1. Im Beobachtungszeitraum ergaben sich in einem Fall Hinweise auf eine metastatische Ausbreitung ohne Nachweis von Lokalrezidiven.
Schlussfolgerung: Neben Defektdeckung unter Berücksichtigung von Sensibilität bzw. Weichteil-Stabilität, Totraum-Obliteration und Prophylaxe strahleninduzierter Wundheilungsstörungen soll das Ziel auch Rekonstruktion der palmaren und plantaren Weichteilarchitektur sowie deren funktionellen Eigenschaften sein. Die M. gracilis Lappenplastik eigenet sich hervorragend zur anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßen-erhaltender Sarkom Resektion in Arealen wo epikritische Sensibilität untergeordnet ist und Weichteilstabilität Priorität hat.