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Selektives enzymatisches Debridement tiefdermaler Verbrennungswunden mittels Bromelain – Erfahrungen, Limitationen, Pitfalls
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Ernsthafte und sogar lebensbedrohliche Komplikationen wie bakterielle Infektion und konsekutive Sepsis, welche mit dem Verbrennungsschorf in Zusammenhang stehen, können bei tiefdermalen Verbrennungen auftreten. Daher stellt die rasche und effiziente Nekrosektomie eine wichtige Säule in der modernen Verbrennungsbehandlung dar, um escharassoziierte Komplikationen zu vermeiden und die Wundheilung einzuleiten. Noch immer stellt die chirurgische Nekrosektomie und autologe Hauttransplantation den Goldstandard dar. Oftmals stellt die Beurteilung der Verbrennungswunde selbst den erfahrenen Verbrennungschirurgen vor eine Herausforderung, da eine möglichst exakte Tiefeneinschätzung den weiteren therapeutischen Behandlungspfad entscheidend beeinflusst. Insbesondere gilt dies für die gemischtgradigen Verbrennungen. Es besteht der Bedarf für ein schnelles, selektives und effektives nicht-invasives Verfahren, welches eine akkurate Einschätzung der Verbrennungstiefe ermöglicht und die Effizienz des chirurgischen Debridements mit der Nichtinvasivität eines nichtchirurgischen Verfahrens kombiniert und eine frühzeitige, vollständige und selektive Nekrosektomie unter Erhalt vitaler Dermis ermöglicht.
Methoden: Seit März 2014 behandelten wir 25 Patienten mit tiefdermalen Verbrennungen (Grad 2b bis 3) mittels enzymatischem Wunddebridement mittels NexoBrid®. Zielsetzung war es, die Effizienz und Selektivität der Methode zu beurteilen und Erfahrungen mit diesem Tool in der Verbrennungsbehandlung zu sammeln. Limitationen und Pitfalls werden anhand ausgewählter klinischer Beispiele diskutiert.
Schlussfolgerung: Das enzymatische Debridement von tiefdermalen Verbrennungswunden mittels Bromelain scheint ein innovatives Verfahren darzustellen, um eine schnelle, effektive und hochselektive Entfernung des Verbrennungsschorfes (Eschars) zu erreichen und genügend wertvolle vitale Dermis erhalten zu können. Es existiert eine Lernkurve hinsichtlich Indikationsstellung, Beurteilung der Verbrennungswunde nach dem Debridement und der Festlegung des weiteren therapeutischen Vorgehens. Patientenselektion ist entscheidend für ein gutes Outcome und sollte sehr sorgfältig gegenüber dem klassisch chirurgischem Vorgehen abgewogen werden.