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Die Anatomie der Fettkompartimente und des Halteapparats des Gesichtes
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Hintergrund: Das Fettgewebe des Gesichts wird durch das SMAS in oberflächliche und tiefe Kompartimente unterteilt. Viele ästhetische Prozeduren stützen sich auf die bisher unbestätigte These, dass tiefe Kompartimente im Alterungsprozess nicht herabsinken und dass Augmentationsbehandlungen dort den Konturveränderungen des Alterungsprozesses entgegenwirken. Ziel dieser Studie war es die funktionelle Anatomie der tiefen Fettkompartimente in Bezug zum Alterungsprozess zu untersuchen.
Material und Methoden: 40 frische anatomische Präparate (23 weibliche, 17 männlich) (76.9 ± 13.1 Jahre) wurden untersucht. Mittels CT und MRT wurde die Ausdehnung der Fettkompartimente untersucht nachdem diese zuvor mit Kontrastmittel injiziert wurden. Anschließend erfolgte die Analyse der Kompartimentgrenzen mittels anatomischer Präparation.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifikanten Einflüsse des Alters oder des Geschlechts auf die Lage der Kompartimente. Höhere Injektionsvolumina korrelierten nicht mit der kaudalen Ausbreitung des Materials in allen untersuchten Kompartimenten: tiefes mediales und laterales Wangenkompartiment, tiefes nasolabiales Fettkompartiment, Pyriform space, mediales und laterales SOOF).
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass Volumenapplikation in die tiefen Fettkompartimente des Mittelgesichts nicht zu Materialverschiebungen nach kaudal führt. Dies unterstützt die These, dass dort eingebrachtes Material zu erhöhter Projektion der superfiziell gelegenen Strukturen führt. Unsere Arbeit erleichtert zudem das Auffinden der tiefen Fettkompartimente und ihrer Grenzen und kann hilfreiche Grundlage für Überlegungen hinsichtlich der Ausdehnung und den Verteilungsrichtungen von injizierten Substanzen sowie für die Planung offener chirurgischer Verfahren sein.