gms | German Medical Science

49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Behandlung von tiefen Genitalverbrennungen: Traditionelles Vorgehen und neue Techniken

Meeting Abstract

  • Jennifer Schiefer - Krankenhaus Köln-Merheim
  • Alexandra Schulz - Klinikum Köln Merheim
  • presenting/speaker Alexandra Strippelmann - Klinikum Köln Merheim
  • Paul Fuchs - Klinikum Köln Merheim

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc136

doi: 10.3205/18dgpraec136, urn:nbn:de:0183-18dgpraec1366

Veröffentlicht: 20. September 2018

© 2018 Schiefer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Behandlung von schweren Verbrennungen, welche die Genitalien und Perineum betreffen, ist oft eine Herausforderung aufgrund der sensiblen Region. Möglichst viel vitales Gewebe sollte erhalten bleiben, um ein Maximum an spontaner Heilung zu ermöglichen. Ein scharfes Debridement wird unter Mitnahme von vitalem Gewebe durchgeführt, wodurch nicht immer befriedigende Ergebnisse erreicht werden - weder optisch noch funktionell. Aufgrund der relativen Seltenheit dieser Verletzung gibt es in der Literatur nur wenig Information zu Behandlungsrichtlinien.

Ziel dieser Studie war es, einen Überblick über traditionelle Vorgehensweisen in der Behandlung von tiefen genitalen und perinealen Verbrennungen zu geben und diese mit unseren Erfahrungen zu vergleichen. Zusätzlich soll die Behandlung mittels enzymatischem Debridement (ED) dieser Region vorgestellt werden.

Methoden: Eingeschlossen wurden retrospektiv alle Patienten aus Köln Merheim, die zwischen Dezember 1995 und 2016 schwere genitale und perineale Verbrennungen erlitten haben. Eine Literaturübersicht über PubMed-Veröffentlichungen zwischen 1990 und 2016 wurde vergleichend hinzugefügt.

Ergebnisse: In dem o.g. Zeitraum wurden 149 Patienten wegen schwerer Genitalverbrennungen/-verbrühungen auf unserer Intensivstation behandelt. Analog zur Fachliteratur wurden die meisten Patienten konservativ behandelt. Nur bei demarkierten Nekrosen wurde ein tangentiales Debridement mit anschließender Spalthauttransplantation durchgeführt. Seit 2015 wurden 3 Patienten mittels ED in der Genitalregion behandelt. Diese Methode ermöglichte ein frühes Debridement mit anschließender Spontanheilung.

Schlussfolgerung: Verglichen mit dem traditionell-abwartenden Vorgehen in der Behandlung von tiefen Genitalverbrennungen, ermöglicht das ED ein frühes und selektives Debridement. In den klinischen Alltag kann diese Behandlung komfortabel integriert werden, ohne die Notwendigkeit (oft begrenzter) Operationskapazitäten.