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Geschlechtsspezifische Analyse bei Schwerbrandverletzen: Haben Frauen tatsächlich ein höheres Mortalitätsrisiko?
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Veröffentlicht mit Erratum: | 18. Oktober 2018 |
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Fragestellung: Entsprechend dem ABSI – Abbreviated Burn Severity Index – haben Frauen ein erhöhtes Risiko an Verbrennungen zu versterben als Männer mit einem ähnlichen Verletzungsausmaß. Studien nicht-thermischer Traumata beschreiben jedoch überwiegend einen Überlebensvorteil des weiblichen Geschlechts. Diese Diskrepanz veranlasste uns, geschlechtsspezifische Mortalitätsunterschiede nach schweren Brandverletzungen an unserem Patientenkollektiv zu evaluieren.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 839 PatientInnen, welche im Zeitraum von Juni 1994 bis Januar 2015 auf der Intensivstation für Brandverletze am Allgemeinen Krankenhaus Wien der Medizinischen Universität Wien aufgenommen und operiert wurden. Epidemiologische Daten, sowie verbrennungsspezifische Parameter wurden hinsichtlich geschlechtsspezifischer Differenzen untersucht und sodann eine Analyse des primären Endpunkts der Studie – Mortalität – durchgeführt.
Ergebnisse: Frauen waren insgesamt deutlich älter als Männer (median 60,0 Jahre vs. 46,2 Jahre; p<0.001) und zeigten steigende Inzidenzraten im höheren Alter. Obwohl das Verbrennungsausmaß bei Frauen grundsätzlich kleiner war (24,6% vs. 30, 3% TBSA; p<0.001), konnte eine erhöhte Mortalität verglichen mit Männern mittels univariater Analyse erhoben werden (27.8% vs. 21.7%; OR 1.39, p=0.045, 95% CI 1.01-1.92). Im multivariaten Regressionsmodell, mit Einschluss der Parameter Alter, %TBSA, Verbrennungstiefe und Inhalationstrauma, wurde dieser Zusammenhang jedoch nicht bestätigt (OR 1.07, p=0.77, 95% CI 0.68-1.70).
Konklusion: Unsere Studienergebnisse zeigen keinen relevanten Unterschied im Überleben nach schweren Brandverletzungen zwischen Frauen und Männern. Die geschlechtsspezifische Differenz in univariater Analyse mit einer erhöhten Mortalität für das weibliche Geschlecht, wurde im multivariaten Regressionsmodell nicht bestätigt. Frauen hatten somit keine erhöhte Mortalität im Vergleich zu männlichen Brandopfern an unserer Abteilung.