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Weichteilrekonstruktion an der Hand mittels distal gestieltem „fascia only“ A. interossea posterior-Lappen
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Veröffentlicht: | 20. September 2018 |
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Weichteilrekonstruktion an der Hand stellt häufig eine Herausforderung für den Plastischen Chirurgen dar. Die diffizile Anatomie des Sehnenapparates setzt eine stabile, aber elastische Weichteilbedeckung voraus. Häufig werden freie Faszien-Lappen wie Temporalis-Faszien-Lappen oder ALT für die Weichteilrekonstruktion der dorsalen Hand benutzt. Wir berichten über modifizierten distal gestielten "fascia only" A. interossea posterior-Lappen (AIP-Lappen).
Bei 7 Patienten erfolgte die Weichteilrekonstruktion mittels distal gestieltem AIP Lappen. Bei einem Patienten wurde der Lappen zwischen 2 Metakarpalknochen zur Defektdeckung palmar auf Höhe der MCP-Gelenke eingebracht. Entgegen der herkömmlichen Hebung als Insellappen wurde hier nur die tiefe Faszienschicht inkludiert, auf die eine Spalthautransplantation erfolgte. Die Entnahmestelle wurde primär verschlossen.
6 Lappen heilten primär ein, bei einem zeigte sich eine distale Nekrose, die debridiert und mittels Spalthauttransplantation gedeckt wurde. In 3 Fällen erfolgten Sekundäreingriffe wie Knochentransplantation und Tenolyse. In keinem der Fälle war eine Ausdünnung des Lappens notwendig.
Wir berichten über eine Modifikation des AIP-Lappens unter Exclusion der Hautinsel. Die "fascia only"-Lappenplastik zeigt sich dünn und verleiht einen ästhetisch ansprechenden Befund am Handrücken. Obwohl unsere Patientengruppe noch klein ist, können wir über keine erhöhte Komplikationsrate berichten. Im Vergleich zum Temporalis- oder lateraler Oberarm-Faszien-Lappen zeigt sich die Hebung des gestielten AIP-Lappens technisch leichter und unter Plexusanästhesie möglich. Die gerade longitudinale Narbe am Unterarm zeigt sich ästhetisch besser als ein großes, mit Spalthaut-gedecktes Areal über die Extensorenmuskulatur. Die dünne und geschmeidige Struktur des Lappens ist besonders für Defektdeckung am Dorsum der Hand vorteilhaft.