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Detektion von klinisch manifester Arthritis mittels klinischer Untersuchung und subklinischen Zeichen von Entzündung mittels Ultraschall und Fluoreszenz-optischer Bildgebung in Psoriasis-Patienten mit Risikokonstellation für das Auftreten einer Arthritis – Ergebnisse der prospektiven multizentrischen XCITING Studie
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Psoriasis vulgaris (PsO) ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung in Europa. In etwa 30% der PsO-Patienten tritt im Verlauf eine Psoriasis Arthritis (PsA) auf. Biomarker für die PsA-Frühdiagnostik fehlen. In frühen Formen der PsA können Änderungen der synovialen Vaskularisierung festgestellt werden, die mit einer Überexpression von proangiogenetischen Faktoren einhergeht. Bildgebungs-Biomarker, die die Änderungen der Vaskularisierung erfassen, könnten daher nützlich für die PsA-Frühdiagnose sein. Die Fluoreszenz-optische Bildgebung (FOI) ist eine neue Methode, um Veränderungen der Mikrovaskularisation der Hände darzustellen.
Methoden: 411 PsO Patienten ohne bekannte PsA, aber mit Risikofaktoren für das Auftreten einer PsA, definiert als Vorliegen einer Nagelpsoriasis und/oder muskuloskelettale Schmerzen und/oder Schwellungen innerhalb der letzten 6 Monate, wurden in die multizentrische XCITING Studie eingeschlossen. Zur Frühdetektion einer PsA wurden die Patienten einmalig bei Vorstellung mittels gezielter rheumatologischer klinischer Untersuchung (CE), standardisierter Ultraschalluntersuchung sowie FOI-Untersuchung abgeklärt. Bei diskrepantem Befund in der FOI im Vergleich zur CE und US (FOI pos., CE und US neg.) wurde ergänzend ein MRT der Beschwerde-führenden Hand durchgeführt.
Ergebnisse: In 45.5% der PsO-Patienten wurde eine PsA mittels CE und US bestätigt. Nur 22% der Patienten wiesen keinerlei Zeichen der muskuloskelettalen Beteiligung auf (CE neg., US neg., FOI neg.). In der Gruppe der in der CE unauffälligen Patienten hatten 46% einen pathologischen Befund in US und/oder FOI. In 38% der Patienten mit pos. FOI (und neg. CE und US) konnte der Verdacht auf eine subklinische PsA mittels MRT bestätigt werden. In der Subgruppenanalyse zeigten sich Unterschiede in den Eigenschaften der PsA-, PsO- und subklinischen PsA-Gruppe: Die Inzidenz von kardiovaskulärer Erkrankung und Typ-2 Diabetes war im Vergleich zur PsO Gruppe in der PsA und subklinischen PsA Gruppe leicht erhöht.
Schlussfolgerung: In mehr als 40% der eingeschlossenen PsO Patienten wurde durch CE und US die Diagnose einer PsA gestellt. In 28.7% der Patienten wurden subklinische Zeichen der Entzündung ausschließlich mittels FOI detektiert, die sich in 38% dieser Patienten durch MRT bestätigen ließen. Um die Wertigkeit der FOI zur Detektion von PsA in PsO Patienten zu verifizieren, werden die Patienten mit auffälligem Befund in FOI aber neg. Befunden in US und CE erneut nach 18 und 24 Monaten nachverfolgt.