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Verteilung der ß2-adrenergen Rezeptor Polymorphismen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und Arteriosklerose
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Die Arteriosklerose (AS) steht als häufigste Todesursache im Rahmen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im besonderen Fokus der medizinischen Forschung. Die AS ist eine Erkrankung mit unklarer Ätiologie, die von einer besonderen genetischen Disposition und einer Vielzahl verschiedener Risikofaktoren abhängig ist. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) reicht eine alleinige Erhebung der klassischen Risikofaktoren der AS nicht aus, um das kardiovaskuläre Risikoprofil einschätzen zu können.
Methoden: Die drei häufigsten ß2AR-Polymorphismen, die in einem Aminosäureaustausch an den Positionen 16, 27 bzw. 164 resultieren, wurden bei AS Patienten [n=259; 93 Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (35.2%), Arteria carotis Stenose 119 Patienten (45%), Aortenaneurysma 22 Patienten (8.3%), sonstiges 30 (11.7%)], sowie bei gesunden Kontrollen (n=305) und 133 Patienten mit rheumatoiden Arthritis (n=310) untersucht. Zur Bestimmung der ß2AR-Polymorphismen wurde die Methode der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) mit sequenz-spezifischen Primern (SSP-PCR) angewandt.
Ergebnisse: Arginin (Arg) in Codon 16 wurde bei 223 AS Patienten (86%) sowie bei 278 Patienten mit RA (89,7%) im Vergleich zu 202 Kontrollen gefunden (p=0.00001). Homozygotie für Arg16 wurde häufiger bei AS Patienten (36.5%) sowie bei RA Patienten (34,5%) als bei Kontrollen (p=0.00001) nachgewiesen. Homozygotie für Threonin (Thr) in Codon 164 wurde bei 71% der AS Patienten im Vergleich zu 93% der Kontrollen gefunden (OR 5.58, 95% CI 3.1 bis 9.8, p=0.0001).
Schlussfolgerung: Zwischen den Patienten mit Arteriosklerose, rheumatoider Arthritis und gesunden Kontrollen wurde ein signifikantes Verteilungsungleichgewicht der ß2-AR Polymorphismen (Codon 16, 164) festgestellt. Die Erhebung von klassischen Risikofaktoren reicht also nicht aus, um das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Rheumatoider Arthritis einschätzen zu können. Eine genetische Untersuchung der ß2AR-Polymorphismen eignet sich als Screening-Parameter für RA-Patienten, um gefährdete Patienten früh zu erkennen und deren Risikoprofil zu optimieren.