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Schwangerschaftsverlauf bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2019 |
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Einleitung: Prospektive Beobachtungsstudie zum Schwangerschafts- und postpartalen Verlauf von Patientinnen mit rheumatischen Erkrankungen im Rahmen einer speziellen Risikoschwangerensprechstunde.
Methoden: Von 2013 – 2018 wurden 196 Schwangerschaften von Patientinnen mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis im Rahmen einer nicht-interventionellen Registerstudie (TÜRIRE, Ethiknummer: 450/2013BO2) in Bezug auf Krankheitsparameter der Mutter als auch Geburtsparameter des Kindes und der Inzidenz von maternalen oder fetalen Komplikationen ausgewertet. Einschluss war im Gegensatz zu anderen Registern in allen Schwangerschaftswochen (SSW) möglich.
Ergebnisse: Mittleres Alter bei Eintritt der Schwangerschaft waren 32 Jahre (Verteilung 17-42 Jahre), die mittlere Krankheitsdauer waren 7,5 Jahre (Verteilung 0-33 Jahre). Die Schwangerschaften erfolgten zu 82% geplant (n=158) und in 64% Fällen (n=123) war auch zuvor eine Beratung erfolgt. Bei 83% der Frauen (n=160) bestand eine Remission zu Beginn. Die drei häufigsten Erkrankungsgruppen waren zu 31% (n=62) Rheumatoide Arthritis oder Spondylarthritis, zu 58% (n=113) Kollagenose und zu 6% (n=11) ein Autoinflammationssyndrom. 73% nahmen Immunsuppressiva ein, davon v.a. Antimalariamittel (38%) und Kortison (30%). Die Lebendgeburtrate lag bei 93%. Bei 14 Patientinnen kam es zu einer Schwangerschaftskomplikation wie z.B. einer (Prä)Eklampsie, HELLP-Syndrom, vorzeitigen Wehen, u.a. (10%). Bei den bislang 148 erfassten Kindern traten bei 108 (73%) keine Komplikationen auf, am häufigsten waren Wachstumsstörungen (n=7, bzw. 5%), Frühgeburtlichkeit (n=4, bzw. 3%) sowie Herzfehler (n=5, bzw. 3%) und andere morphologische Entwicklungsstörungen (n=5, bzw. 3%).
Schlussfolgerung: Weiterhin stellen Schwangerschaften bei Patientinnen mit chronisch rheumatischen Erkrankungen eine Herausforderung für die behandelnden Ärzte und Patientinnen dar. Daher sind nicht-interventionelle Beobachtungsstudien entscheidend um u.a. Patientinnen besser beraten und kritische Verläufe früher erkennen zu können. Diese Registerstudie betreut Patientinnen sehr engmaschig in Kooperation mit der Universitätsfrauenklinik, sowohl vor der Schwangerschaft als auch peri- und postpartal, sodass sie wertvolle Informationen über den Verlauf der Schwangerschaft in diesem Patientenkollektiv geben kann.