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Expression von Melanom-Antigen-A (MAGE-A) durch einzelne disseminierte Tumorzellen in regionalen Lymphknoten operabler Bronchialkarzinompatienten
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Veröffentlicht: | 26. April 2006 |
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Einleitung: Bei etwa 30-50% der Patienten mit nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen im Stadium Ia-Ib können mittels molekularer Methoden einzelne disseminierte Tumorzellen in regionalen Lymphknoten nachgewiesen werden. Es wurde untersucht, ob diese disseminierten Tumorzellen Melanom-Antigene des Subtyps A (MAGE-A) exprimieren und somit Ziel von adjuvanten Anti-MAGE-A Immuntherapien sein könnten.
Patienten und Methodik: 100 Lymphknoten von 32 operablen Bronchialkarzinompatienten wurden im Rahmen der systematischen Lymphadenektomie bei Resektionen nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome entfernt und hiernach halbiert. Bei allen 100 Lymphknoten wurde eine Lymphknotenhälfte konventionell histologisch aufgearbeitet und aus der anderen Lymphknotenhälfte die Gesamt-RNA isoliert und in cDNA umgeschrieben. Disseminierte Tumorzellen wurden mittels quantitativer Cytokeratin-19 (CK19) RT-PCR nachgewiesen und Transkripte der MAGE-A Subgruppen 1-6 mit einem einzigen Primerpaar durch quantitative universal MAGE-A RT-PCR amplifiziert und quantifiziert.
Ergebnisse: 94 Lymphknoten waren histologisch tumorfrei. In 26 (28%) dieser Lymphknoten (19 Patienten, 59%) fanden sich mittels quantitativer CK19 RT-PCR disseminierte Tumorzellen. 11 (42%) der Proben mit disseminierten Tumorzellen enthielten MAGE-A Transkripte, sodass bei 10 (52%) der Patienten mit disseminierten Tumorzellen diese auch MAGE-A exprimierten. Es bestand keine Korrelation zwischen klinisch-pathologischen Parametern und dem Auftreten disseminierter Tumorzellen oder deren MAGE-A Expression.
Diskussion und Schlussfolgerung: Der Anteil an MAGE-A exprimierenden disseminierten Tumorzellen in Lymphknoten zeigt, dass möglicherweise nicht alle operablen Bronchialkarzinompatienten mit disseminierten Tumorzellen von einer adjuvanten Anti-MAGE-A Immuntherapie profitieren. Die vorgestellte Methodik könnte helfen, Patienten für adjuvante Immuntherapiestudien zu selektionieren.