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Umfassende minimal-invasive mediastinale Dissektion durch VAMLA und erweiterte Mediastinoskopie für linksseitige Lungenkarzinome
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2013 |
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Zielsetzung: Beschreibung der diagnostischen Wertigkeit der selektiven erweiterten Mediastinoskopie (EM) in Kombination mit der video-assistiert mediastinoskopischen Lymphadenektomie (VAMLA) im mediastinales Staging potentiell resektabler linksseitiger Lungenkarzinome.
Methoden: Retrospektive Analyse von 110 konsekutiven EM zur Abklärung CT-morphologisch vergrößerter para- uns subaortaler Lymphknoten. Bei 92 Patienten mit linksseitigem Lungenkarzinom erfolgte die EM in Ergänzung zur VAMLA. Anhand dieses Subkollektivs wurden Sensitivität, negativer Vorhersagewert und Spezifität von EM, VAMLA und EM gemeinsam errechnet, und von VAMLA allein, sowie systematischer mediastinaler Dissektion während linksseitiger Lungenresektionen aufgrund der vorhandenen Ergebnisse abgeschätzt.
Ergebnisse: In 12,6% aller video-mediastinoskopischen Prozeduren wurde eine EM durchgeführt. Dies führte, abgesehen von einer vaskulären Komplikation, nicht zur Erhöhung der Morbidität. In 78,0% der untersuchten Lungenkarzinome hatte EM einen Impact auf das mediastinale Staging. Sensitivität, negativer Vorhersagewert und Spezifität waren 0,94, 0,96 und 1 für EM bezüglich der aortopulmonalen Lymphknotenzone. Sensitivität, negativer Vorhersagewert und Spezifität bezogen auf das gesamte Mediastinum waren 0,94, 0,96 und 1 für die Kombination von EM und VAMLA; 0,64, 0,80 und 1 für VAMLA allein; und 0,76, 0,84 und 1 für die systematische mediastinale Dissektion über einen linksseitigen VATS oder offenen Zugang.
Schlussfolgerung: EM ergänzt VAMLA zu einer umfassenden mediastinalen Dissektion. Dadurch erhöht sich beim mediastinalen Staging linksseitiger Lungenkarzinome der negative Vorhersagewert von 0.80 auf 0.96. Das bei korrekter Durchführung geringe Risiko vaskulärer Komplikationen erfordert eine umsichtige, an CT- oder PET-CT-Befunden orientierte Indikationsstellung.