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Revaskularisierung des posttraumatisch avaskulären Talus über erhaltenes Weichteilgewebe. Eine intravitalmikroskopische Studie.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Die posttraumatisch avaskuläre Talusnekrose gehört zu den Hauptkomplikationen nach Talusfraktur und führt zum Knochenkollaps.Die Entfernung des Knorpels zur Schaffung einer spongiösen Fläche (subtalare Arthrodese) soll eine rasche Revaskularisierung ermöglichen und den resultierenden Knochenkollaps verhindern. Frühere intravitalmikroskopische Studien bewiesen, dass intaktes Weichteilgewebe einen starken angiogenen Stimulus besitzt. Es stellte sich die Frage, ob eine Revaskularisierung des avaskulären Talus durch Erhalt des Weichteilgewbes möglich ist und wie schnell diese Reaktion im Vergleich zur Revaskularisierung einer spongiösen Fläche abläuft.
Methodik
DDY- Mäusenwurden isolierte, avaskuläre Tali mit erhaltenen Weichteilgewebe (TAL, n=11) oder spongiöser Knochen aus Femurköpfen (SPONG, n=12) isogen in Rückenhautkammern transplantiert. Revsakularisierung wurde 12stündlich intravitalmikroskopisch untersucht un die ossäre Perfusion mittels FITC Dextran untersucht. Nach 7 Tagen wurden die Tiere getötet und die Transplantate HE-gefärbt.
Ergebnis
Hämorrhagien um die Transplantate traten als erste angiogenetische Reaktion in 11/11 TAL nach 72±12h, in 6/12 SPONG nach 84±24h auf. 9/11 Tal wurden nach 84±36h und 10/12 SPONG nach 96±36h revaskularisiert (Kruskal-Wallis: alle Ergebnisse n.s.). Revaskularisierung trat in TAL konstant im Bereich des Lig deltoideum und des sinus tarsi (physiologischeEintrittstelle versorgender Gefässe) auf.
Schlussfolgerung
Die Revaskularisierung des avaskulären Talus über erhaltenes Weicheilgewbe ist möglich und erfolgt ähnlich schnell wie die Revaskularisierung von spongiösen Knochen. Der vermutete Mechanismus der raschen Revaskularisierung über physiologische Eintrittstellen ist die End-zu-End Anastomosierung bestehender und neugebildeter Gefässe (Inoskulation).