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Die Revision gelockerter Schraubpfannen durch eine Schraubpfanne - Irrweg oder erfolgsversprechendes Vorgehen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die in der Vergangenheit publizierten hohen Lockerungsraten glatter Schraubpfannen führten zu einer Dominanz der press-fit-Implantate, während das Verankerungsprinzip der Schraubpfanne in den Hintergrund trat. In der aktuellen Literatur werden über Schraubpfannen mit osteointegrierbarer Oberfläche hervorragende Langzeitergebnisse bei Primäreingriffen veröffentlicht. Dagegen fehlen Daten für den Einsatz bei Revisionseingriffen, insbesondere von Schraubpfannen.
Methoden
Wir untersuchten 27 Patienten, die im Zeitraum von 1990 bis 1996 bei Lockerung einer glatten PM-Schraubpfanne mittels der als Standardimplantat dienenden konischen, korundgestrahlten Zweymüller-Schraubpfanne revidiert wurden.
Ergebnisse
Im Beobachtungszeitraum von im Mittel 6,1 Jahren musste ein Implantat aufgrund einer aseptischen Lockerung erneut revidiert werden, ein weiteres Implantat zeigte eine Migration und die Ausbildung eines progressiven Lysesaumes. Beide Fälle wiesen zum Zeitpunkt der Revision segmentale Defekte auf. Der Harris Hip Score lag im Mittel bei 75 Punkten. Patienten mit mehrfachen Wechseloperationen erreichten signifikant schlechtere klinische Ergebnisse. Nach 6 Jahren betrug die Überlebensrate 92%, nach Definition des skandinavischen Prothesenregisters sogar 96%.
Schlussfolgerungen
Auch unter den erschwerten Bedingungen der Revision ist die Verwendung einer Schraubpfanne mit guten mittelfristigen Ergebnissen möglich, bei Vorliegen segmentaler Defekte ist die Implantation jedoch nicht indiziert.