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Ergebnisse nach operativer Therapie von Wirbelsäulenmetastasen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Führt die operative Therapie von Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen mit starker Schmerzsymptomatik, Myelonkompression, beginnendem neurologischem Defizit oder Frakturgefahr zu einer Schmerzlinderung, Erhalt der Mobilität und zu einer lokalen Tumorkontrolle für die verbleibende Lebenszeit? Wie ist das postoperative Überleben? Ist der Tomita-Score anwendbar?
Methoden
Zwischen 01/95 und 12/00 wurden 107 Pat. mit Wirbelsäulenmet.(BWS 41%, LWS 47%) operiert. Das mittlere Alter betrug 56,5 (23-85) Jahre. Die häufigsten Primär-Tm waren 29x Mamma-Ca und 34x Nieren-Ca. 62 Pat. hatten multiple Metastasen. In 85% der Fälle wurden dorsale Stabilisierungen, dorsoventrale Stab. in 13% und ventrale Stab. in 2% der Fälle durchgeführt. 77 Pat. erhielten eine postop. Radiatio.
Ergebnisse
Eine Schmerzlinderung wurde bei 73,8% der Pat. erreicht. Häufigste Komplikationen waren mit 8,4% Wundheilungsstörungen und 5,6% pulmonale Probleme. Bei 3 Pat. verschlechterte sich die neurologische Symptomatik. Das mittlere postop. Überleben betrug 16,5 (1-62) Monate. Pat. mit Mamma-Ca (20 Mon.) lebten postop. signifikant länger als Pat. mit Bronchial-Ca (8 Mon.) bei p=0,04. Zusätzliche viszerale Metastasen hatten einen die Überlebenszeit signifikant verkürzenden Einfluß (21 vs. 12 Mon.). Pat. mit dem günstigsten Tomita-Score hatten mit 21 Mon. auch das längste mittlere Überleben.
Schlussfolgerungen
Eine Verbesserung der Lebensqualität (u.a. Schmerzlinderung) wird zumeist erreicht. Prognostisch ungünstig sind schnell wachsende Primärtumoren, viszerale Met. und ein schlechter Tomita-Score. Das Op-Verfahren sollte der Prognose angepasst werden.