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Zementfreie Revisonsendoprothetik mit einem modularen Schaft: 3 bis 10 Jahres-Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Beim Wechsel gelockerter Schaftkomponenten an der Hüfte erschweren häufig Defekte im proximalen Femur und schlechte Knochenqualität die Verankerung des Revisionsschaftes. Für diese Fälle haben sich zementfrei verankerte defektüberbrückende Implantate bewährt. Eine besondere Gruppe stellen modulare Revisionsschäfte dar. Ihre Wertigkeit wird gegenwärtig kontrovers diskutiert. Ziel war die Evaluation eines Revisionsschaftes mit modularem Trochanter- und Halsteil.
Methoden
Untersucht wurden die ersten 97 in Folge implantierten Schäfte mit einem Beobachtungszeitraum von 3-10 Jahren (O 5.2). Neben klinischen Ergebnissen und Überlebensrate wurden Migration, Defektaufbau und radiologisch nachweisbare knöcherne Integration bewertet.
Ergebnisse
Der Merle d'Aubigné Score stieg von 10 auf 14, der Harris Score von 39 auf 73. 84% der Patienten bewerteten das OP-Ergebnis mit sehr gut bzw. gut. Radiologisch kam es in 62% zu einem kompletten und in 38% zu einem partiellen Wiederaufbau knöcherner Defekte. In nur 11% war ein überwiegend partielles "stress shielding" nachweisbar. 9% zeigten eine vertikale Migration bis 10mm ohne Progredienz. Neben 2 septischen waren 3 aseptische Frühlockerungen zu verzeichnen. Außer diesne wies kein Schaft radiologische Lockerungszeichen auf. Die kumulative Überlebensrate wegen aseptischer Lockerung lag bei 96,5%.
Schlussfolgerungen
Überlebensrate sowie klinische und radiologische Ergebnisse belegen auch im Vergleich zu anderen Verfahren, dass der untersuchte modulare Revisionsschaft als hilfreiches Instrumentarium zur Rekonstruktion von femoralen Defekten beim Endoprothesenwechsel gelten kann.