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Lokale Bildgebung nach Implantation einer Tumorendoprothese nach Resektion eines Osteosarkoms: routinemäßig notwendig oder verzichtbar?
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Nach Abschluss der multimodalen Therapie eines Osteosarkoms werden entsprechend der Empfehlungen der Therapieoptimierungsstudien zum Nachweis/Ausschluss eines lokalen oder systemischen Tumorrezidivs kurzfristige Verlaufskontrollen durchgeführt. Unter Berücksichtigung der niedrigen Lokalrezidivraten ist die regelmäßige lokale Bildgebung zu hinterfragen.
Zwischen 1991 und 2005 wurden 150 Patienten mit einem Osteosarkom behandelt. Das Alter betrug im Median 17 Jahre (4-79 Jahre, Geschlechtsverhältnis weiblich:männlich=1:1,1). Bei 147 Patienten wurde der Primärtumor operativ behandelt, 3 Patienten lehnten eine operative Therapie ab. Von den 147 Patienten wurde bei 103 Patienten (70,1%) eine Tumorendoprothese implantiert, 16 Patienten (10,9%) erhielten eine Umkehrplastik, bei 10 Patienten (6,8%) erfolgte die alleinige Resektion/biologische Rekonstruktion und 18 Patienten (12,2%) wurden amputiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 86 Monate.
Lokalrezidive traten in 2 Fällen (1,4%) auf (Hemipelvektomie n=2). Nach Implantation einer Tumorendoprothese wurde kein Lokalrezidiv im Follow up beobachtet. Die Komplikationen nach Tumorendoprothetik setzten sich aus Infektionen (n=14; 13,6%), Lockerung, Endoprothesenbruch, Verschleiß (n=7; 4,8%), Luxation (n=1; 0,7%) und traumatischen Schaftfrakturen der angrenzenden Röhrenknochen (n=5; 3,4%) zusammen. Alle Komplikationen wurden außerhalb der planmäßigen Nachsorge aufgrund der spezifischen Beschwerden diagnostiziert.
Auf eine routinemäßige röntgenologische Bildgebung nach Resektion eines Osteosarkoms und Defektrekonstruktion mittels Tumorendoprothesen kann aufgrund des geringen Lokalrezidivrisikos verzichtet werden. Sie ist zweifelsohne bei Beschwerden indiziert.