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Wirkung hochenergetischer Stoßwellenapplikation auf den hyalinen Gelenkknorpel der Ratte
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Extrakorporale Stoßwellen sind mittlerweile eine etablierte Behandlungsform von periartikulären Erkrankungen wie der Tendinosis calcarea und wurden in letzter Zeit auch bei der Behandlung der Hüftkopfnekrose und der Osteochondrosis dissecans diskutiert. Nebenwirkungen im Rahmen einer hochenergetischen Stoßwellenapplikation sind bereits als Knochenaffektionen, Sehnenrupturen und Nervenschädigungen beschrieben worden. Die Wirkung von extrakorporalen Stoßwellen auf den hyalinen Gelenkknorpel wurde hingegen bisher nicht auf einer molekularen Basis untersucht. Ziel dieser Studie war die Darstellung von Effekten einer in vivo Applikation von hochenergetischen Stoßwellen am Rattengelenksknorpel des Hüftkopfes.
Methodik: Das rechte Hüftgelenk von 18 adulten Sprague-Dawley Ratten wurde in vivo mit 1500 Schockwellen Impulsen 0,5 mJ/mm2 behandelt. Das linke Hüftgelenk der Tiere und zwei unbehandelte Tiere dienten als Kontrollen. Kontaktradiographien wurden vor und nach der Applikation der extrakorporalen Stoßwellen angefertigt. Nach 1, 4 und 10 Wochen wurden die Tiere geopfert und die Hüftköpfe entnommen. Die Proben wurden fixiert, entkalkt und in Paraffin eingebettet. 4 µm Schnitte wurden mit H&E oder Safranin-O gefärbt. Eine Immunhistologie mit einem polyklonalen Antikörper gegen Tenascin-C, einem extrazellulären Matrixprotein, das bei Arthrose vermehrt gebildet wird, wurde durchgeführt.
Ergebnisse: Die radiologische Untersuchung ergab keine Veränderungen der Hüftgelenke nach Applikation der hochenergetischen Stoßwellen. Histologisch fanden wir einen Proteoglykanverlust in den tiefen Schichten des hyalinen Gelenkknorpels. Immunhistologisch zeigte sich ein vermehrtes perizelluläres Signal für Tenascin-C 10 Wochen nach Stoßwellenapplikation. Der hyaline Knorpel der Kontrollgruppe zeigte kaum Signal für Tenascin-C.
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen 10 Wochen nach Applikation von hochenergetischen Stoßwellen am hyalinen Gelenksknorpel der Ratte ein vermehrtes Signal für Tenascin-C. Die vermehrte Produktion von Tenscin-C lässt vermuten, dass es im mit hochenergetischen Stoßwellen behandelten Knorpel zu degenerativen Veränderungen kommt. Wir konnten erstmalig zeigen, dass hochenergetische Stoßwellen in einem Rattenmodell zu solchen degenerativen Veränderungen am hyalinen Gelenkknorpel führen. Weitere Untersuchungen müssen unternommen werden um diese vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen.