Artikel
Einfluss der Verriegelung auf die posttraumatische Rotation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Marknagelung ist ein gängiges Verfahren zur operativen Versorgung von Femurfrakturen. Ein Hauptproblem stellt die hohe Inzidenz von Torsionsfehler dar. Die intraoperative Rotationskontrolle ist schwierig. Die Verriegelung nach korrektem Einstellen der Rotation kann mit Zeitaufwand verbunden sein, die Retention der Torsion erschwert. Ziel der Studie war es, das Ausmaß der Verriegelung auf die femorale Rotation zu ermitteln.
Material und Methoden: Femurschaftfrakturen wurden an 8 Kadavern simuliert und mittels anterogradem Marknagel versorgt. Ein spezieller Halteapparat ermöglichte die freie Rotation des distalen Femurfragmentes. Die Bestimmung der femoralen Rotation erfolgte mittels fluoroskopie basierter Navigation nach Fixierung zweier Referenzmarker. Nach Ermittlung des femoralen Antetorsionswinkels (ATW) wurde die distale Verriegelung in einer Gruppe mittels Navigation und in der anderen Gruppe Freihand durchgeführt. Die Veränderung der Antetorsion wurde in „realtime“ Aufnahme auf dem Navigationsmonitor protokolliert.
Ergebnisse: Die Freihand-Verriegelung zeigte eine Änderung des ATW von 5.8° (4°-7°). Die ATW Veränderung bei der navigierten Verriegelung betrug im Mittel 2.0° (1°-3°) (p<0.05). In allen Freihand Verriegelungen konnten eine sichtbare Frakturbewegung erfasst werden. Bei der Navigierten Verriegelung trat dieses Phänomen nur einmal auf.
Schlussfolgerung: Die Studie konnte zeigen, dass nach auch korrekter Einstellung der Femurrotation die Retention bei der distale Verriegelung nicht immer gehalten werden kann. Bei der Freihandnavigation ist diese Fehlerquelle signifikant höher als bei der navigierten Verriegelung. Die Verwendung von Verriegelungshilfen (Navigation und/oder mechanischen Hilfen) kann diese Fehlerquelle potentiell reduzieren.