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Fatty acid bindende Proteine als mögliche frühe Marker für abdominelle Verletzungen nach Polytrauma
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Fatty acid binding Proteine (FABP) gehören zu den Lipopolysaccharid –bindenden Proteinen. Bisher sind 9 verschiedene FABP´s mit gewebespezifischer Verteilung charkterisiert worden. Es gibt Hinweise, dass FABP´s nach Organschäden freigesetzt werden. Ziel dieser Pilotstudie war es zu untersuchen, ob sich aufgrund der spezifischen Herkunft FABP´s als Marker eines Organschadens nach Trauma eignen. Wir untersuchten das intestinale (I)-IABP welches aus dem Dünndarmepithel stammt sowie das hepatische (L)-FABP.
Methodik: 67 männliche Patienten, wurden nach Trauma prospektiv in 4 Gruppen abhängig von dem Injury Severity Score (ISS) eingeteilt: ISS<25 ohne (no) Abdominalverletzung (AV) (n=25), ISS>25 no AV (n=13), ISS<25 mit (m) AV (n=13) and ISS>25 m AV (n=16). Plasma wurde im direkt nach Ankunft im Schockraum sowie an den beiden Folgetagen abgenommen. 10 gesunde Freiweillige dienten als Kontrolle. FABPs wurden mittels ELISA gemessen. Die Daten werden als Mittelwert ± Standardfehler präsentiert und wurden mit dem Wilcoxon-Test auf Signifikanz (p<0.05) untersucht.
Ergebnisse: Die Plasmakonzentrationen von L-FABP (298±67 ng/ml) und I-FABP (1395±438 pg/ml) waren signifkant erhöht bei Patienten mit einem ISS>25 m AV verglichen mit allen anderen Gruppen bei der Aufnahme im Schockraum. (L-FABP: ISS<25 no AV: 27±7, ISS>25 no AV: 94±32, ISS<25 m AV: 87±43 ng/ml, respectively I-FABP: ISS<25 no AV: 221±46, ISS>25 no AV: 309±67, ISS<25 m AV: 531±202 pg/ml). Die Werte nahmen an den beiden Folgetagen ab.
Schlussfolgerungen: Die Plasmakonzentration von L-FABP und I-FABP war abhängig von der Schwere des Traumas und der verletzten Region. Die I-FABP und L-FABP Werte konnten bereits bei Aufnahme im Schockraum zwischen verschiedenen Gruppen differenzieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass L- und I-FABP möglicherweise nutzvolle Marker darstellen, um klinisch eventuell okkulte abdominelle Verletzungen früh nach Polytrauma zu erfassen.