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Rekonstruktion osteochondraler Defekt am Kniegelenk mit kortiko-spongiösen Knochenzylindern und Matrix-assoziierter ACT in „Sandwich Technik“
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Kurz- bis mittelfristige klinische und radiologische Ergebnisse nach einzeitiger Rekonstruktion von tiefen osteochondralen Defekten am Kniegelenk mittels kortiko-spongiösen Knochenzylindern und Matrix-assoziierter ACT in „Sandwich-Technik“.
Methodik: Im Zeitraum 2004–2006 wurden bei 26 Patienten mit kernspintomographisch gesicherten osteochondralen Defekten im Bereich der Hauptbelastungszone (4mal lateraler und 22mal medialer Femurkondylus) des Kniegelenkes einzeitig mit kortiko-spongiösen Knochenzylindern und Matrix-assoziierter ACT (NOVOCARD 3D) rekonstruiert. Alle Patienten wurden prospektiv, basierend auf dem internationalen Standard der International Cartilage Repair Society, erfasst.
Ergebnisse: Die 19 Männer und 7 Frauen wurden im Alter von Ø 29,1 (14–47) Jahren operiert. Die osteochondralen Defekte erreichten Ø 5,8 (2,4–11,8) cm². Die durchschnittliche Defekttiefe betrug 0,4-1,5 cm. Zur Rekonstruktion waren Ø 3 (1–6) kortiko-spongiöse Zylinder (Ø 8 mm) erforderlich. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug Ø 14 (6 –36) Monate. Es fanden sich im Nachuntersuchungszeitraum keine operationsspezifischen Komplikationen. Zum Zeitpunkt der letzten Nachuntersuchung waren alle Patienten beruflich vollständig integriert. Es wurden keine Beschwerden bei Alltagsaktivitäten angegeben. Sportliche Aktivitäten wurden von allen Patienten unter Berücksichtigung von Einschränkungen ausgeübt. Der durchschnittliche Tegner-Aktivitäts-Score wurde mit 4 (3-7) von max. 10 Punkten angegeben. Im Lysholm-Gilquist-Score sowie im Cinicinnati-Sportsmedicine and Orthopedic Center-Score erreichten die Mehrheit der Patienten ein gutes Ergebnis. Bei der subjektiven Beurteilung des Kniegelenkes mittels IKDC-2000 Fragebogen wurden Ø 72% (48–93%) der maximalen Punktzahl erzielt. Die radiologische Untersuchungen (betroffenes Knie in 2 Ebenen, Tunnelaufnahme) zeigten durchgehend eine regelrechte knöcherne Integration der kortikospongiösen Zylinder. Im Vergleich zur präoperativen Röntgenkontrolle fanden sich keine weiteren altersvorauseilenden degenerativen Veränderungen.
Schlussfolgerung: Die einzeitige Rekonstruktion tiefer osteochondraler Defekte mittels kortiko-spongiösen Zylindern und Matrix-assoziierter ACT in „Sandwich-Technik“ ermöglicht die biologische Rekonstruktion der Hauptbelastungszone der Femurkondyle mit guten klinischen Ergebnissen.