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Der Einfluss von Estradiol auf die VEGF Expression im Knochen: Eine Studie im Göttinger Miniatur Schwein und humanen Osteoblasten
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Die Ovarektomie (OVX) ist ein akzeptiertes Modell, um die postmenopausale Osteoporose zu simulieren (postmenopausal osteoprosis=POP). Kürzlich konnte die Bedeutung des Wachstumsfaktors Vascular endothelial growth factor (VEGF) bei der Enchondralen Osteogenese gezeigt werden. Wir postulieren, dass die reduzierte VEGF Produktion an der Abnahme der OVX-induzierten Knochendichte beteiligt ist. Getestet haben wir diese Hypothese im Modell des Göttinger Miniatur Schweins und an isolierten Osteoblasten. 17 primipare Schweine (Göttinger Miniatur Schweine) wurden im Alter von 30 Monaten in zwei experimentelle Gruppen eingeteilt: Kontrollgruppe (n=9) und ovarektomierte Gruppe (n=8). Nach 15 Monaten wurden die VEGF Konzentrationen in den Wirbelkörpern mittels ELISA gemessen und mit dem Western Blot Verfahren verifiziert. VEGF und seine Rezeptoren (VEGFR) wurden immunhistochemisch detektiert. Die Expression der VEGF-mRNA wurde mittels real time RT PCR Verfahren analysiert. Die sulfatierten Glycosaminoglycane (GAG) wurden im subchondralen Knochen histochemisch lokalisiert. Die Osteoblasten der Kontrollgruppe waren starker immunopositiv für VEGF als die Osteoblasten der Kontrollgruppe. Die VEGF Konzentration in den Wirbelkörpern der ovarektomierten Tiere war im Vergleich zur Kontrollgruppe um 27% reduziert. Der VEGF Rezeptor VEGFR-2 konnte immunhistochemisch auf Osteoblasten nachgewiesen werden. Im subchondralen Knochen der ovarektomierten Tiere waren signifikant mehr Inseln aus mineralisiertem Knorpel nachweisbar als in Kontrolltieren (Chondroitin-4- und –6-Sulfat oder Keratan Sulfat Nachweis). Das Auftreten von mineralisierten Knorpelresten könnte mit einem unzureichenden Umbau aufgrund von VEGF-Mangel in Zusammenhang gebracht werden. In vitro Experimente bestätigen den direkten Einfluß von Estradiol auf die VEGF Synthese. VEGF erhöht in-vitro die Proliferation von Osteoblasten und wirkt chemotaktisch auf Osteoblasten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Estrogen für die VEGF Regulation ein wichtiger Faktor sein könnte. Da sich VEGF aufgrund seiner chemotaktischen und mitogenen Wirkungen auf Osteoblasten als Schlüsselfaktor für den Knochenumbau eignen würde, könnte eine postmenopausal bedingte Abnahme der VEGF Synthese der Grund für die Abnahme der Knochendichte sein.