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Vertebrale Knochenmikrostrukturanalyse in vivo zur Kontrolle einer 2-jährigen Teriparatid Therapie mittels hoch-auflösender CT (HRCT)
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Die unzureichende Aussagekraft der Knochendichtemessung in Bezug auf Therapieüberwachung der Osteoporose ist allgemein anerkannt. Hier stellen wir eine ergänzende Methodik vor: Die Knochenstrukturanalyse an einem zentralen Frakturort, der Wirbelsäule. Im Rahmen der EUROFORS Studie wurde an 50 osteoporotischen Frauen (Alter 68,7±7,8 Jahre) unter Teriparatid-Therapie (20µg/d) eine DXA und QCT der Wirbelsäule sowie eine hoch-auflösende Computertomographie (HR-CT) des BWK 12 durchgeführt. Abhängig vom Studienzentrum wurde eine Pixelgröße von 0,156 mm bzw. 0,187 mm sowie eine Schichtdicke von 0,3 bis 0,5 mm (pitch 0,5) verwendet. Die Dosis bei 120kV und 360 mAs betrug ca. 3 mSv. Die Messungen wurden nach 6, 12 und 24 Monaten wiederholt.
Nach Kalibrierung auf eine Knochenmineral-äquivalente Skala wurden die Bilddaten semi-automatisch segmentiert und mittels eines konstanten Schwellenwerts (250mg/cm3) binarisiert. Eine volumetrische Strukturanalyse analog zu den 2D-Methoden nach Parfitt wurde mit hauseigener Software durchgeführt. Sowohl mittels visueller Inspektion (Abbildung 1) als auch statistischer Tests war die konsistente Darstellung der Trabekel-Struktur über 24 Monate nachweisbar.
Nach 24 Monaten ergab sich eine Erhöhung (Mittelwert±SEM) des Knochenvolumentanteils (BV/TV) um 55,3±7,6 %, der Trabekelanzahl (Tb.N) um 37,9±5,5%, des volumetrischen BMD um 23,2±4,7% und des DXA BMD um 10,3±1,1%. Sowohl die Strukturmaße als auch BMD zeigten hochsignifikante Veränderungen bereits nach 6 Monaten (p<0,001). Die Zuwächse des BV/TV sowohl in Prozent als auch in standardisierter Form waren in jeder Visite signifikant größer als die der BMD-Maße.
Die Mikrostrukturanalyse humaner Wirbel in vivo mittels HRCT ist praktikabel und ermöglicht die Überwachung einer Teriparatid-Therapie über zwei Jahre mit höherer Sensitivität als BMD-Messungen.