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Korrektur der schweren Varusdeformität in der Knieendoprothetik – Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die knieendoprothetische Versorgung bei schwerer Varusdeformität kann verschiedene Probleme mit sich bringen. Welche besonderen Aspekte sind prä- und intraoperativ zu beachten? Zeigen sich mittelfristig unterschiedliche Ergebnisse zu Patienten mit primärer Gonarthrose ohne relevante mechanische Beinachsfehlstellung?
Methodik: Die vorliegende prospektive Studie umfaßt 41 Frauen und 12 Männer (Durchschnittsalter 71 Jahre) mit schwerer Varusdeformität (19-34°). Der Gelenkersatz erfolgte ausschließlich mit dem Oberflächenimplantat PFC-Sigma (DePuy Orthopädie GmbH). Die letzte Nachuntersuchung wurde im Mittel 2,6 Jahre postoperativ durchgeführt. Als Referenzgruppe dienten 53 epidemiologisch vergleichbare Patienten mit neutraler Beinachse. Erhebungsparameter waren klinisch-radiologische Daten (American Knee Society-Score), Komplikationen sowie die Selbsteinschätzung der Patienten nach den Kategorien „sehr gut, gut, befriedigend, unbefriedigend“.
Ergebnisse: Sämtliche Patienten der Prüfgruppe erhielten ein Oberflächenimplantat mit posterior-stabilisierter Gleitfläche. Bei 20 Fällen mußte intraoperativ auf Elemente des Revisionssystems (Stemverlängerung, femorale/tibiale Augmentation, rigidere Inlayvarianten) oder Spongiosaplastiken zurückgegriffen werden. Der Vergleich beider Kollektive anhand des AKS-Scores ergab präoperativ eine mittlere Punktzahl von 26 bei der Prüfgruppe und 34 bei der Kontrollgruppe. OP-Planung und -Dauer betrugen durchschnittlich 135 im Vergleich zu 70 Minuten. Der AKS-Score verbesserte sich im Mittel auf 80 bzw. 86 Punkte. Die Patientenzufriedenheit wurde in der Prüfgruppe in 47 von 53 Fällen mit „sehr gut bzw. gut“ abgegeben, was in der Kontrollgruppe nur bei 43 Patienten der Fall war. Ausschlaggebend hierfür könnte der präoperativ höhere Leidensdruck bei schwerer Achsabweichung sein.
Schlussfolgerungen: Die knieendoprothetische Versorgung bei schwerer Varusdeformität erfolgt prinzipiell nach den gleichen Richtlinien wie bei einer neutralen mechanischen Beinachse. In der Regel können bandgeführte Oberflächenersatzendoprothesen mit Substitution des hinteren Kreuzbandes zum Einsatz kommen. Die eigenen Ergebnisse zeigen, daß trotz des anspruchsvolleren operativen Eingriffs vergleichbare Resultate erzielt werden können. Ausschlaggebend für den Erfolg ist neben einer sorgfältigen Operationsplanung die intraoperative Zugriffsmöglichkeit auf Elemente eines Revisions-Prothesensystems.