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Navigation in der Knieendoprothetik – Fünf Jahre Follow-Up mit dem Kneelogic – MKS-System
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Es galt mit der vorgestellten Nachuntersuchung zu bewerten, welche Veränderungen qualitativer Art sich in den fünf Jahren der Anwendung eines Navigationssystem einstellten. Zum einen in der Gesamtzahl durchgeführter Operationen, zum anderen im Vergleich der verschiedenen Anwender. Darüber hinaus wurde untersucht, ob eine vergleichbare Patientengruppe im dreijährigen Abstand unterschiedliche klinische Ergebnisse aufweist.
Methodik: Mit der Einführung des Kneelogic System haben wir im August 2002 begonnen. Nach einer initialen vergleichenden randomisierten Studie von je 50 navigierten oder technisch-instrumentierten Implantationen wurde die Navigation aufgrund der signifikanten Vorteile hinsichtlich der Präzision zum Standardverfahren in der Klinik. Nunmehr blicken wir auf über dreihundertfünfzig navigiert implantierte Kniendoprothesen zurück Zur Auswertung gelangten sämtlich OP-Daten, die über die 350 Versorgungen im Zeitraum von August 2002 bis zum November 2006 auf CD aufgezeichnet wurden. Sämtliche Schritte der Erfassung und Planung sowie das postoperative Ergebnis wurden chronologisch miteinander verglichen und statistisch bewertet. Des weiteren wurden die Operationszeiten erfasst. Die klinische Bewertung erfolgte mit Hilfe des HSS-Score. Verglichen wurden die Ergebnisse auch unter den drei Anwendern die von Beginn an mit dem Verfahren betraut waren.
Ergebnisse: Hinsichtlich der intraoperativen Erfassung und Planung konnte weder über den Gesamtzeitraum noch unter den Anwendern ein signifikanter Unterschied festgestellt werden.
Das Weichteilbalance mit den dokumentierten Werten von Streck- und Beugespalt weist über den Zeitraum bedeutsame Unterschiede auf, die hinsichtlich der Zunahme der Werte im Beugespalt signifikant waren. Dies galt für zwei von drei Anwendern. Das dokumentierte Ergebnis der Beinachse postoperativ hat über den Zeitraum bei einem Anwender eine bedeutsame aber nicht signifikante Verbesserung erfahren. Die Operationszeit wurde insgesamt von durchschnittlich 93 Minuten in der ersten Versorgungsgruppe auf 79 Minuten gesenkt. Das klinische Ergebnis im HSS-Score zeigte einen Anstieg von 84,8 auf 87,2. Dies war insbesondere auf Verbesserungen im Bewegungsausmaß sowie der Schmerzbewertung zu begründen. Signifikant waren diese Unterschiede nicht
Schlussfolgerungen: Wir konnten bedingt durch die Lernkurve wie sie jeder komplexen Technik innewohnt eine deutlich bessere Ausnutzung der OP-Zeit beobachten. Darüber hinaus bietet die Navigation mit der Visualisierung der quantitativen Werte einzelner Arbeitsschritte für den Anwender eine kontinuierliche Rückmeldung. Verbesserungen hinsichtlich Bewegungsausmaß und Schmerzbewertung sind unserer Ansicht nach der verstärkten Aufmerksamkeit geschuldet die der Ausbalancierung von Streck- und Beugespalt gewidmet wurden. So konnte also neben konstanter Präzision der Lernprozess bezüglich der Weichteilbehandlung befördert werden.