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Der zweizeitige zementlose Wechsel bei periprothetischen Infekten der Hüfte
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Bei der Behandlung von periprothetischen Infekten existieren die Konzepte des einzeitigen und zweizeitigen Wechsels, wobei hier in der Regel zementierte Prothesenkomponenten reimplantiert werden. Über die Verwendung von zementlosen Implantaten bei septischen Wechseloperationen existieren nur sehr wenige, zumeist retrospektive Studien mit sehr kleinen Fallzahlen. Das Ziel der prospektiven Studie war es, die Ergebnisse des zweizeitigen Wechsels bei periprothetischen Infekten auf zementlose Implantate zu analysieren.
Material und Methoden: 26 periprothetische Infekte der Hüfte wurden mit Hilfe einer sechswöchiger Spacereinlage mit spezifischer lokaler und systemischer Antibiotikabehandlung und anschließendem Wechsel auf eine zementlose Hüft-TEP mit Impantation des modularen Revisionsschaft Revitan kurviert behandelt. Es handelte sich um 11 Männer und 15 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 73,3±6,5 Jahre. Bei der Reimplantation wurden 24 mal eine Press-fit-Pfanne Allofit S und 2 mal eine Burch-Schneider-Pfanne verwendet. 13 mal wurde der Revisionsschaft endofemoral und 13 mal über einen transfemoralen Zugang reimplantiert, wobei in letzterer Gruppe 7 periprothetische Frakturen vorlagen und augrund ausgedehnter Knochendefekte insgesamt 4 mal ein distale Verriegelung erfolgte. Da ein Infektrezidiv innerhalb der ersten zwei Jahre postoperativ auftritt lag der minimale Nachuntersuchungszeitraum bei 2 Jahren. Das durchschnittliche Follow-up betrug 32,5±8,9 Monate.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Fixationsstrecke betrug 9,4±4,6 cm für die endofemoral implantierten und 4,6±1,4 cm für die transfemoral implantierten Schäfte. Es kam einmal zu einer Luxation. Bei 2 endofemoral implantierten Schäften kam es zu einer Schaftsinterung von mehr als 5 mm und bei einem transfemoral implantierten Schaft und einer Fixationsstrecke unterhalb von 3 cm zu einer Schaftlockerung. Der Harris-Hip-Score war in der transfemoral implantierten Schaftgruppe 3 und 6 Monate postoperativ signifikant schlechter als in der Gruppe mit endofemoral implantierten Schäften. Dieser Unterschied war in den nachfolgenden Nachuntersuchungen nur noch tendentiell vorhanden. Insgesamt stieg der Harris-Hip-Score von präoperativ 42,4±14,4 Punkte auf 82,2±13,5 Punkte 24 Monate postoperativ.
Schlussfolgerungen: Das zweizeitige Wechselkonzept bei periprothetischen Infekten unter der Verwendung von zementlosen Porthesenkomponenten lässt zuverlässig eine Infektfreiheit erzielen und mit den verwendeten Implantaten lassen sich zufriedenstellende klinische Ergebnisse erreichen.