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Inwieweit korreliert das klinischen Beschwerdeausmaß bei Patienten mit Gonarthrose mit den objektiv messbaren Kriterien?
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war es den Zusammenhang zwischen dem subjektiven Schmerzempfinden der Patienten mit Gonarthrose vor endoprothetsicher Versorgung und dem intraoperativen Befund aufzudecken.
Methodik: Unser Kollektiv bestand aus 100 Patienten vor knieendoprothetischer Versorgung mit primärer Gonarthrose. Um den klinischen Befund zu ermitteln wählten wir den Knee Society Score (KSS), den Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC), eine zusätzliche standardisierte klinische Untersuchung, sowie die Visuelle Analogskala (VAS). Die präoperativen Röntgenbilder werteten wir unter Zuhilfenahme des Kellgren- Score aus. Intraopertiv wurde der Grad und Ort der Chondromalazie, Synovialitis, Osteophyten, Gelenkserguss genau dokumentiert.
Anhand des validierten WOMAC Scores wurde das Kollektiv in vier Schweregrade des subjektiven Empfindens eingeteilt. Dabei wurden die Patienten mit einem WOMAC Gesamt- Score bis 45 Punkte in Gruppe 1, Gruppe 2 bis 55 Punkte, Gruppe 3 bis 65 Punkte, Gruppe 4 über 65 Punkte, bei einer möglichen Höchstpunktzahl von 92 Punkten, eingeteilt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter lag bei 68 Jahren (SD: 8,81), der mittlere BMI bei 30,06 kg/qm2 (SD: 4,04).
Die Korrelationsanalyse von WOMAC mit VAS ergab eine positive Korrelation mit einem Koeffizienten von 0,21 für Gruppe 1, 0,24 für Gruppe 2, 0,32 für Gruppe 3 und 0,44 für Gruppe 4. Ebenfalls positiv korrelierten der WOMAC und der KSS (0,48 für Gruppe 1, 0,04 für Gruppe 2, 0,21 für Gruppe 3 und 0,38 für Gruppe 4). Im Gegensatz dazu war eine negative Korrelation des radiologischen Befundes mit dem WOMAC Wert zu verzeichnen. Dieses Bild bestätigte sich auch bei der Korrelationsanalyse des intraoperativen Befundes.
Schlussfolgerung: Es sollte die Hypothese, dass das subjektive Schmerzempfinden bei Gonarthrose mit objektiven radiologischen und intraoperativen Kritierien korreliert, verifiziert werden. Eine positive Korrelation konnte bei den von uns erhobenen Daten nicht gefunden werden. Daraus ist zu schlussfolgern, dass die Indikationsstellung zur operativen Versorgung sowohl den subjektiven Leidensdruck des Patienten als auch die objektivierbaren Parameter berücksichtigen muß.