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Sportliche Aktivität nach minimal-invasiver Achillessehnennaht
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die frische Achillessehnenruptur stellt eine typische Verletzung des Freizeitsportlers dar. Minimal-invasive Operationstechniken haben sich in den letzten Jahren in der Therapie frischer Rupturen zunehmend etabliert. Als Kritikpunkte dieser Techniken wird oftmals eine hohe Rate an Suralisläsionen und eine unsichere Adaptation der Sehnenenden angegeben.
Ist es dennoch möglich eine Technik zu etablieren, die die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie bietet und die kritisierten Komplikationen vermeidet?
Methode: In einer prospektiven Studie (10/03-10/06) wurden 75 Patienten mit frischer Achillessehnenruptur (Trauma <10 Tage), die eine Kontraindikation (sonographisch ungenügende Adaption der Sehnenenden in 20° Plantarflexion) für das konservative Vorgehen darstellten, minimal-invasiv operiert und funktionell im Variostabilschuh nachbehandelt. Nach 6, 8, 26 und 52 Wochen wurden die Patienten hinsichtlich klinischer und funktioneller Parameter sowie subjektiver Zufriedenheit nachuntersucht.
Ergebnisse: Intra- und perioperativ traten mit Ausnahme einer im Verlauf vollständig regredienten Suralisläsion (1,35%) keine Komplikationen auf. Im postoperativen Einjahres-Follow-Up musste eine Re-Ruptur, die offen revidiert wurde als Komplikation festgestellt werden. In der Einjahreskontrolle wurden 64,4% der Patienten anhand des Trillat-Scores als sehr gut und 30,7% als gut eingestuft. Im AOFAS-Score und im Thermann-100-Punkte-Score wurden im Mittel 97,5 Punkte (85-100), resp. 91,2% (61-100) erreicht. Auf der visuellen Analogskala (0-10) urteilten die Patienten im Bezug auf Schmerz und Funktion im Durchschnitt 0,7 (0-7) resp. 1,4 (0-4,1) Punkte. Über einen Wechsel der Sportart berichteten 11 der nachuntersuchten Patienten. Gründe hierfür waren die Angst vor einer Re-Ruptur bzw. fehlende Motivation. Alle anderen Patienten erreichten das sportliche Ausgangsniveau. Im Mittel fiel der Tegner-Aktivitäts-Score von 5,82 Punkte präoperativ auf 5,46 Punkte postoperativ. Subjektiv beklagten die Patienten keine funktionellen Einbußen im Sinne einer Kraft- und Bewegungseinschränkung. Klinisch fiel bei sechs Patienten ein minimal seitendifferenter Matles-Test auf, der auf eine postoperativ verlängerte Achillessehne im Vergleich zur Gegenseite hinwies.
Schlussfolgerung: Die perkutane Achillessehnennaht stellt insgesamt ein komplikationsarmes und zuverlässiges minimal-invasives Verfahren zur Therapie der frischen Achillessehnenruptur dar, welches zu guten bis sehr guten funktionellen Ergebnissen und zu einer schnellen sportlichen Rehabilitation der Patienten führt.