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Klinische und radiologische Ergebnisse nach Implantation des METHA-Kurzschaftes – Bewährungsprobe für ein neues modulares Kurzschaftsystem des Hüftgelenkes
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die noch junge und innovative endoprothetische Versorgung der primären und sekundären Coxarthrose mittels Kurzschaftsystemen stellt hohe Anforderungen an den kritischen Nachuntersucher. Seit knapp drei Jahren drängen modulare Kurzschaftsysteme auf den lukrativen Markt. An Hand unserer zweijährigen Erfahrungen mit dem modularen METHA-Kurzschaftsystem (Aesculap) soll kritisch beleuchtet werden, ob die klinischen und radiologischen Ergebnisse der Euphorie auf Seiten von Industrie und Anwendern, gerecht werden.
Methodik: 200 METHA-Kurzschaftsysteme wurden bei 188 Patienten sowohl über den dorsalen als auch minimal-invasiven OCM- Zugang implantiert. Ca. 40 % der Implantationen wurden unter zu Hilfenahme des ORTHOPILOT-Systems navigiert. Unter Verwendung eines standardisierten Frage- und Untersuchungsbogens wurden die klinischen und radiologischen Ergebnisse prospektiv prä-, peri,- und postperativ erfasst. Die postoperativen Nachuntersuchungsintervalle wurden mit 3, 6, 12, 18 und 24 Monaten dabei äußerst eng gesteckt, um eventuelle knöcherne Umbauvorgänge zu erfassen.
Ergebnisse: Der Harris-Hip-Score lag präoperativ im Durchschnitt bei 48, postoperativ nach 3 Monaten bei 90, nach 6 Monaten bei 93, nach 12 und 18 Monaten bei 96 bzw. 97 Punkten. Die Ergebnisse des 24-Monats-Follow-Up stehen aus. Alle Kurzschäfte zeigten sich bereits nach 3 Monaten radiologisch integriert. Eine revisionspflichtige Sinterung und zwei Luxationen traten auf. 98 % der Patienten waren mit der Operation zufrieden oder sehr zufrieden, 2 Patienten zeigten sich unzufrieden. Die Ergebnisse der visuellen Analogskala reduzierten sich von 7,5 präoperativ auf 2,1 postoperativ. Bei den navigierten Kurzschäften konnte neben besserer Pfannenpositionierung und geringerer Beinlängendifferenz (durchschnittlich < 7 mm) ein genauer eingestelltes laterales Offset beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Der METHA-Kurzschaft stellt eine sehr gute Alternative in der zementfreien Hüftendoprothetik dar und erlaubt eine Anpassung an die Erfordernisse eines immer jünger und anspruchsvoller werdenenden Patientengutes. Dabei lässt die Modularität eine genauere Rekonstruktion der vorbestehenden Anatomie bezüglich Beinlänge und lateralem Offset zu. Der modulare Kurzschaft lässt sich schnell, sicher und komplikationsarm implantieren. Er ist bei guten Knochenverhältnissen primär belastbar, zeigt ein sehr gutes Einwachsverhalten und produziert eine hohe Patientenzufriedenheit innerhalb der ersten zwei postoperativen Jahre.