Artikel
5-Jahresergebnisse nach vorderer Kreuzbandplastik mittels Hamstring-Transplantat und gelenknaher Fixation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Während die gelenknahe Interferenzschrauben-Fixation bei BTB-Transplantaten als Standardverfahren angesehen werden kann, bestehen bei der gelenknahen Fixation der Hamstringsehnen vielfach noch Bedenken bezüglich der sicheren biologischen Einheilung und der für eine frühfunktionelle Rehabilitation notwendigen Primärstabilität.
Ziel dieser Studie war es, die klinischen Langzeit-Ergebnisse nach VKB Rekonstruktion mit freiem ST/GT Transplantat bei gelenknaher tibialer und femoraler Titan-Interferenzschraubenfixation zu untersuchen.
Methodik: Retrospektive Auswertung prospektiv erhobener Daten (case series, Level of evidence IV): Zwischen Juni 2000 und Dezember 2000 wurde bei 93 Patienten eine transartikuläre VKB Rekonstruktion mit 4-fach-Hamstringtransplantaten durchgeführt. Die Fixation erfolgte in allen Fällen mittels Titan-RCI Schrauben der Firma Acufex (Smith&Nephew). 87/93 (94%) Patienten konnten nach 54 Monaten nachuntersucht werden. Initial hatten 32/87 (37%) eine IM-Läsion, wovon 11 refixiert werden konnten. 22/87 (26%) hatten eine AM-Läsion – hier wurde ein Korbhenkel refixiert. 11/87 (13%) hatten sowohl eine IM- als auch eine AM-Läsion. Hier erfolgte bei einem Patienten eine Refixation von Innen- und Aussenmeniskus. 87/93 Patienten wurden nach einem mittleren Follow-up von 60 Monaten klinisch anhand des IKDC und Lysholm-Scores nachuntersucht. Die instrumentelle Laxizitätsprüfung wurde prä-, und postoperativ mit dem KT-1000 durchgeführt.
Ergebnisse: Die mittlere KT-1000-Differenz präoperativ betrug 7mm. Die mittlere Laxizitätsdifferenz im Rahmen der Nachuntersuchung betrug 1.5 mm. Der Unterschied war signifikant (p<0.01). Nach IKDC Score wurden im Rahmen der Nachuntersuchung 59/87 (68%) Patienten mit A, 23/87 (26%) mit B, 2/87 (2%) Patienten mit C und 3/87 (3%) Patienten mit D klassifiziert. 2 Patienten zogen sich eine Reruptur beim Sport (Fußball, Handball) nach 14 und 27 Monaten zu. Ein Patient zog sich eine Ruptur der Gegenseite zu.
Schlussfolgerung: Die anatomische VKB Rekonstruktion mit autologen Hamstringtransplantaten und Interferenzschrauben-Fixation stellt eine zuverlässige Operationsmethode zur langfristigen Wiederherstellung der Kniegelenksstabilität bei VKB Insuffizienz dar. Die Primärstabilität genügt den Anforderungen einer frühfunktionellen Rehabilitation.