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Die intramedulläre Versorgung der Humerusschaft-Humeruskopf-Kombinationsfraktur mit dem langen Targon PH
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Kombinierte Frakturen des Humeruskopfes und des Humerusschaftes stellen hohe Anforderungen an ein erfolgreiches Therapiekonzept. Der operative Zugangsweg bei offener Reposition und innerer Fixation (ORIF) mit einer Plattenosteosynthese bedeutet großflächige Weichteildissketion mit der Gefahr der Verletzung des N. axillaris und des N. radialis. Die Studie analysiert, ob die intramedulläre Osteosynthese mit einem proximalen Humerusnagel (Targon PH, Fa Aesculap, Tuttlingen, Deutschland) für diesen Frakturtyp von Vorteil ist.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Studie in 2 Traumazentren (Universität Rostock, Städtisches Klinikum Nürnberg) wurden zwischen 2002 und 2004 n = 32 Patienten (24 Frauen, 8 Männer; Alter: 44-83 Jahre; mittleres Alter: 65,5 ± 17,4 Jahre) mit dem gleichzeitigen Vorliegen einer Humerusschaftfraktur und einer Humeruskopffraktur mit einem Langen Targon PH (Länge: 250-280 mm) operativ über einen Deltasplit-Zugang versorgt. Die distale Verriegelung erfolgte in Freihand-Technik. 6 und 12 Monate postoperativ erfolgte die klinische und radiologische Nachuntersuchung.
Ergebnisse: In 17 Fällen handelte es sich Humerusschaftfrakturen, die in den Humeruskopf ausliefen. In weiteren 15 Fällen lagen separate Frakturen vor. Proximale Humerusschaftfrakturen, die im Collum chirurgicum ausliefen wurden dabei nicht berücksichtigt. 30 Patienten konnten nachuntersucht werden. Der mittlere Constant-Score lag nach 6 Monaten bei 68,1 ± 21,3 Punkten (31-99 Punkte) und nach 12 Monaten bei 74,1 ± 18,8 Punkten (20-98 Punkte). In allen Fällen zeigte die radiologische Nachkontrolle eine Konsolidierung der Fraktur. An Komplikationen wurde eine postoperativ temporäre Läsion des N. radialis verzeichnet, 2 Patienten erlitten einen glenohumeralen cut out der proximalen Verriegelungsschrauben und bei einem Patient kam es zu einer Dislokation eines primär anatomisch eingepassten Tuberculum-majus-Fragmentes. Daraus resultierte eine Reoperationsrate von 7 % (1 Teil-IE Schrauben,1 IE Nagel).
Schlussfolgerung: Der lange Targon PH stellt ein ideales Implantat zur Versorgung der Kombinationsfraktur aus Humeruskopf- und Humerusschaft dar. Durch die geringe Weichteildissektion kann die Gefahr einer Nervenläsion weitgehend vermieden werden. Gleichzeitig wird jedoch eine ausreichende biomechanische Stabilität erzielt, um eine knöcherne Konsolidierung zu gewährleisten.