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Amputationen beim diabetischen Fußsyndrom – Die Notwendigkeit der umfassenden präoperativen interdisziplinären Diagnostik
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Jährlich werden beim Diabetischen Fusssyndrom 28. 000 Amputationen durchgeführt. Das geschätzte Mortalitätsrisiko liegt hierbei bei Majoramputationen bei bis zu 20% im Gegensatz zu 3% bei Minoramputationen. Ziel unserer interdisziplinären Einheit -Diabetischer Fuß- ist es daher, frühzeitig zu diagnostizieren und intervenieren, um Majoramputationen und Rezidiveingriffe zu verhindern.
Material und Methoden: Wir untersuchten 210 Patienten mit Diabetsichen Fusssyndrom aus den Jahren 2005 und 2006, die uns nach endokrinologischer und gefäßchirurgischer Intervention zur Amputation vorgestellt wurden. Neben der visuellen Einschätzung und der tcpo2 nahmen wir die präoperative MRT mit Darstellung der Osteomyelitis (OM) als Entscheidungshilfe zur Amputationshöhe. Postoperativ korrelierten wir dann die Befunde der Pathologie als Goldstandard mit denen der Mikrobiologie und der MRT.
Ergebnisse: In 6% der Fälle konnten nach visueller Notwendigkeit zur Amputation weder eine OM in der präoperativen MRT noch in der Pathologie des Knochenresektates gezeigt werden. Ca. 33 % der gesamten Resektate wiesen histopathologisch keine OM auf. Bei ca. 10 % der positiven MRT konnten keine OM und ebenfalls bei 10 % eine OM trotz negativem MRT nachgewiesen werden. Die Mikrobiologischen Ergebnisse der intraoperativen Abstriche waren aufgrund der präoperativen antibiotischen Therapie nicht aussagekräftig.
Schlussfolgerung: Die interdisziplinäre Behandlung des Diabetischen Fusssyndrom führt zur einer deutlichen Reduktion der Majoramputationen. Die MRT unterstützt hierbei in über 80% die chirurgische Festlegung der Amputationshöhe, bietet aber nicht die alleinige Sicherheit. Die chirurgische Einschätzung des klinsichen Bildes muss immer noch mit einbezogen werden.