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Prognostische Wertigkeit von Röntgen und Sonographie bei der Tendinitis calcarea der Schulter (TCS)
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Kalkdepots werden nach radiologischen Kriterien (röntgenologisch, sonographisch) klassifiziert. Allerdings war es bisher nicht möglich, hiervon prognostische Aussagen zum Krankheitsverlauf evidenz-basiert abzuleiten. Das Ziel unserer Studie war es, die prognostische Wertigkeit von Röntgen und Sonographie bei der TCS zu untersuchen.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Studie analysierten wir die Daten von 426 Patienten (491 Kalkschultern). Bei Behandlungsbeginn führten wir standardisierte Röntgenaufnahmen des Schultergelenkes (a. p. in Rockwood-Technik, Outlet-Ebene) und eine standardisierte Sonographie durch. Die Gärtner-Klassifikation wurde durch einen unabhängigen Untersucher vorgenommen. Die Kalkdepotlokalisation in der a. p. Ebene wurde relativ zum tangentialen Lot an den lateralen Acromionrand bestimmt. Die Kalkdepots wurden sonographisch nach SFA klassifiziert. Wir therapierten die Patienten nach einem standardisierten nicht-operativen Behandlungsschema. Im Falle von therapieresistenten Beschwerden führten wir eine arthroskopische Kalkausräumung durch. Die statistische Analyse erfolgte mittels logistischer Regression. Die Hypothese „Operation“ wurde mittels Chi-Quadrat-Test überprüft. Das Signifikanzniveau wurde bei 0.05 festgelegt.
Ergebnisse: 271 Patienten waren weiblich, 155 männlich. Das Durchschnittsalter betrug 51.3 Jahre (min.: 28, max.: 84, SA: 9.9). Bei 58.5% der Patienten war die TCS rechtsseitig und bei 41.5% linksseitig lokalisiert. Bei 83.4% lag eine unilaterale und bei 16.6% eine bilaterale Lokalisation vor. Kalkdepots Typ 1 nach Gärtner fanden sich zu 37.5%, Kalkdepots Typ 2 nach Gärtner zu 32.1% und Kalkdepots Typ 3 nach Gärtner zu 30.4%. Kalkdepots Typ 1 nach SFA fanden sich zu 16.8%, Kalkdepots Typ 2 nach SFA zu 19.25%, Kalkdepots Typ 3 nach SFA zu 44.7% und Kalkdepots Typ 4 nach SFA zu 19.25%. 73.2% der Patienten wurden erfolgreich nicht-operativ therapiert. Bei 26.8% der Patienten erfolgte eine arthroskopische Kalkausräumung. Das Durchschnittsalter der operierten Patienten betrug 50.0 Jahre (min.: 31, max.: 68, SA: 8.4). 26.0% der Kalkdepots waren medial, 53.6% lateral und 20.4% im Lotbereich lokalisiert. Eine bilaterale Lokalisation machte eine Operation signifikant wahrscheinlicher (p< 0.01). Eine Zunahme des Typs bei der Gärtner-Klassifikation machte eine Operation signifikant unwahrscheinlicher (p< 0.01). Eine laterale Kalkdepotlokalisation machte eine Operation signifikant unwahrscheinlicher (p< 0.01).
Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit bilateraler TCS war eine Operation wahrscheinlicher. Die röntgenologische Gärtner-Klassifikation war von signifikanter Bedeutung für den Krankheitsverlauf. Eine laterale Kalkdepotlokalisation sprach gegen eine Operation. Für die SFA-Klassifikation konnte keine prognostische Bedeutung nachgewiesen werden. Die Ergebnisse legen nahe, dass die TCS Beschwerden verursacht, welche als unabhängig von den Beschwerden eines Non-Outlet-Impingements zu werten sind.