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Arthroskopische Bankartfrakturversorgung im Vergleich zur offenen Technik bei 45 Patienten
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: In der Therapie knöcherner Bankartfrakturen wird meist die offene Refixation des Fragmentes bevorzugt. Die arthroskopische Therapie hat sich hierfür bislang noch nicht zum Goldstandard entwickeln können. Ziel dieser Studie ist es daher, eine neue Methode der arthroskopischen Refixation mittels Kleinfragmentschraube bzw. Fadenankern über ein tiefes anteriores Portal (5:30 Uhr) darzustellen und mit offenen Verfahren zu vergleichen.
Methodik: Bei der arthroskopischen Behandlung erfolgt nach vorheriger Mobilisation die Refixation des anterior-inferioren Fragments über das 5:30 Uhr Portal entweder mit Hilfe einer Kleinfragmentschraube, die nach vorheriger Transfixation des Fragments mittels Spickdraht arthroskopisch eingebracht wird, oder mit Hilfe von Fadenankern (FastAK, Fa. Arthrex). Die offene Behandlung besteht in der Refixierung des Fragments mittels Kleinfragmentschraube nach Ablösung des M. subscapularis über einen deltoideopectoralen Zugang und Darstellung der vorderen Glenoidkante.
Insgesamt wurden in unserer Abteilung zwischen 01/1998 und 12/2005 45 knöcherne Bankartläsionen behandelt (arthroskopisch n=25, offen n=20, durchschnittl. Alter 49 J.). Die Nachuntersuchung erfolgt mittels Constant Score, Rowe Score, SST und eigens entwickelter Kraftmessplatte für den M. subscapularis, sowie mittels Röntgen in 2 Ebenen.
Ergebnisse: Mit Hilfe des 5:30 Uhr Portals lassen sich fast alle knöchernen Bankartläsionen anatomisch reponieren und arthroskopisch refixieren. Über dieses Portal ist es erstmals möglich, arthroskopisch Kleinfragmentschrauben einzubringen. Im Gegensatz zu offenen Verfahren ist dabei auch keine Ablösung des M. subscapularis notwendig.
Schlussfolgerungen: Entgegen früherer Meinung lassen sich knöcherne Bankartläsionen über den tiefen anterioren Zugang erfolgreich arthroskopisch therapieren und auch das Einbringen von Kleinfragmentschrauben ist bei größeren Fragmenten arthroskopisch möglich. Dadurch lassen sich die Nachteile offener Verfahren, wie eine partielle Insuffizienz des M. subscapularis, vermehrte postoperative Schmerzen und größere Hautinzisionen, vermeiden.