Artikel
Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mittels Ballon-Kyphoplastie – eine prospektive Nachuntersuchung über 2 Jahre
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Ballon-Kyphoplastie ist ein minimal invasives Verfahren zur Stabilisierung von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen. Ziel der prospektiven Untersuchung war es, das Langzeitverhalten der Ballon-Kyphoplastie hinsichtlich der Schmerzreduktion sowie der Rekonstruktion der Wirbelkörperhöhe zwei Jahre postinterventionell zu untersuchen.
Methode und Material:In dieser prospektiven Studie wurden 63 Patienten (43 Frauen, 20 Männer) mit 96 osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mit einer Ballon-Kyphoplastie operativ behandelt. 57 Patienten (38 Frauen, 19 Männer) mit 87 osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen konnten über einen Zeitraum von 24 Monaten nachuntersucht werden. Konventionelles Röntgen in a.p. und lateralem Strahlengang sowie CT und / oder MRT- Diagnostik wurden präinterventionell angefertigt. Prä- und postinterventionell erfolgte die prospektive Dokumentation und Erhebung der klinischen Parameter VAS (Schmerzintensitäts-Index) und Oswestry Score. Prä- und postoperativ wurden mittels konventioneller Aufnahmetechnik sowie nach 3, 6, 12 und 24 Monaten die Wirbelkörperhöhe und der Kyphosewinkel bestimmt.
Ergebnisse: Postinterventionell kam es zu einer langfristigen signifikanten Reduktion des Schmerzenindex (VAS) (p < 0,001). Ebenfalls zeigten sich für den Oswestry Score postinterventionell signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zur präoperativen (p < 0,001) Erhebung. Eine signifikante Wirbelkörperaufrichtung sowie Reduktion des Kyphosewinkels gelang mittels Ballontechnik (p < 0,05). Im Zeitraum von 2 Wochen bis 22 Monaten kam es bei 9 Patienten (15,8%) zu einer Anschlussfraktur der benachbarten Wirbelkörper. Bei vier Patienten war die Anschlussfraktur asymptomatische, fünf Patienten mit einer symptomatischen Anschlussfraktur wurden erneut mit einer Ballon-Kyphoplastie operativ behandelt. Klinisch asymptomatische Zementfehllagen wurden in 12 von 96 (12,5 %) Wirbelkörpern beobachtet. Im Nachuntersuchungszeitraum von 24 Monaten konnte mittels Ballon-Kyphoplastie die postoperativ erreichte Wirbelkörperhöhe langfristig stabilisiert werden.
Schlussfolgerung: In der Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen führte die Ballon-Kyphoplastie zu einer raschen und anhaltenden Schmerzreduktion. Eine langfristige Wiederherstellung der Wirbelkörperhöhe und Reduktion des Kyphosewinkels konnte mittels Ballontechnik erreicht werden.