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Klinische und radiologische Ergebnisse der Behandlung primärer und sekundärer Instabilitäten nach Ellenbogengelenksluxationsfrakturen mit dem Orthofix®-Bewegungsfixateur
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Der klinische Verlauf nach Ellenbogengelenks–Luxation mit begleitenden Frakturen ist häufig mit einer schlechten Prognose behaftet aufgrund der persistierenden Instabilität und der durch die postoperativ notwendige prolongierte Ruhigstellung bedingten Gelenksteife. Voraussetzung für das Wiedererlangen eines stabilen Gelenkes mit guter Funktionalität ist nach Ellenbogenluxationsfraktur die frühzeitige, übungsstabile Refixation sowie die frühfunktionelle Gelenkmobilisation.
Material und Methoden: Retrospektive Untersuchung der klinischen und radiologischen Ergebnisse von 29 Patienten (14 F, 15 M), die innerhalb von 5 Jahren in der Unfallchirurgischen Klink der Berufsgenossenschaftlichen Klinken Bergmannsheil in Bochum mittels Bewegungsfixateur am Ellenbogengelenk behandelt wurden (Evidenzlevel IV: Therapeutische Studie, keine Kontrollgruppe). Eine akute Instabilität nach Ellebogengelenksluxation lag in 15 Fällen vor (14 geschlossene Luxationen, 1 offene Luxation), bei 9 Patienten bestand eine chronische posttraumatische Instabilität, in 5 Fällen erfolgte die Bewegungsfixateurbehandlung aufgrund einer posttraumatischen Ankylose.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter im untersuchten Patientengut betrug 52 Jahre ± 16,9 (13,5 - 82,6 Jahre). Die Tragzeit des Bewegungsfixateurs betrug 6,9 Wochen ± 2,9 (1,0 – 10,8 Wochen). Im Nachuntersuchungszeitraum von 10,8 Monaten ± 6,5 (2,9 – 30 Monate) betrugen die Bewegungsausmaße des Ellenbogengelenkes durchschnittlich für die Extension 27° ± 11 (0 – 40°), für die Flexion 111° ± 13 (80 – 130°), für die Pronation 57° ± 22 (20 – 90°) und für die Supination 60° ± 24 (5 – 90°). In allen Fällen konnte eine konzentrische Stabilität des Ellenbogengelenks wiederhergestellt werden. Bei vier Patienten war eine Folgeoperation aufgrund von Pininfekt oder Pinbruch notwendig.
Diskussion: Das Verwenden eines Bewegungsfixateurs bei primärer oder sekundärer Instabilität nach Ellebogengelenksluxation erlaubt eine frühzeitige intensive postoperative Mobilisation unter Dislokations-Schutz. Hierdurch kann das klinische Outcome der primären Instabilitäten insbesondere bei älteren und/oder suchtkranken Patienten mit verminderter Compliance verbessert werden. Bei sekundären Instabilitäten gewährleistet die Versorgung mittels Bewegunsfixateur den Schutz der sekundären Rekonstruktionen von Knochen / Gelenken und Weichteilen unter frühfunktionellen Behandlungskriterien.