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Salvage-Procedures bei komplexen, instabilen Ellenbogenluxationsfrakturen
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Komplexe, instabile Ellenbogenluxationsfrakturen sind selten und stellen insbesondere bei persistierender Instabilität nach fehlgeschlagener Primärversorgung eine Herausforderung dar.
Methodik: 10 Patienten, 5 Frauen und 5 Männer, im Alter von median 47,5 (17-78) Jahren mit komplexer, instabiler Ellenbogenluxationsfraktur (Ellenbogenluxationsfraktur mit Radiusköpfchenfraktur Mason III (n=5), Ellenbogenluxationsfraktur mit Radiusköpfchenfraktur Mason III und Koronoidfraktur Regan & Morrey I-III (n=3*), Monteggia like lesion Bado 2D (n=2)) wurden komplex ligamentär und ossär rekonstruiert und erhielten bei persistierender Instabilität/Subluxation einen additiven Bewegungsfixateur (2mal initial, 8mal bei fehlgeschlagener Primärversorgung nach median 2 (1-3) Voroperationen). Die Patienten wurden 8 (3-39) Monate postoperativ klinisch und radiologisch nachuntersucht.
Ergebnisse: Im Mayo Elbow Performance Score erreichten 3 Patienten ein „sehr gutes“, 3 ein „gutes“ und 2 ein „befriedigendes“ Ergebnis; 2 Nachuntersuchungen stehen noch aus. Der Gesamtpunktwert lag bei median 80 (62-100) Punkten mit den Einzelparametern: Schmerz 35 (15-45), Bewegung 15 (15-20), Stabilität 10 (10-10), Alltagsfunktion 22 (22-25) Punkten. Es verblieb ein Extensionsdefizit von median 28 (10-55)° bei einer medianen Flexion von 130 (100-140)°, einer Supination von 80 (30-90)° und Pronation von 82 (60-90)°; die 93, 89 und 92% der gesunden Gegenseite entsprachen. Die Armkraft betrug 46% der Gegenseite.
Die Komplikationen bestanden in 2 Pin- und 1 Wundinfekt, 1 Pinfraktur, 1 Olekranonfraktur, 1 Radialisläsion, 2 Dysästhesien. Bei einer Patientin (*) war bei persistierender Instabilität nach Rekonstruktion (bilaterale und ventrale ligamentäre Rekonstruktion, Radiusköpfchenresektion, Koronoidaufbauplastik, Bewegungsfixateur) die Implantation einer gekoppelten Ellenbogenprothese indiziert.
Schlussfolgerung: Bei komplexen Ellenbogenluxationsfrakturen mit akuter oder nach fehlgeschlagener Primärversorgung persistierender Instabilität ermöglichen die komplexe Rekonstruktion und Anlage eines Bewegungsfixateurs Stabilität des rekonstruierten Gelenkes und eine frühfunktionelle Nachbehandlung mit guten Ergebnissen.