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Behandlung von osteolytischen thorakalen und lumbalen Wirbelkörperfrakturen mittels Ballon-Kyphoplastie beim multiplen Myelom – 2 Jahre prospektive Nachuntersuchung
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Ziel: Die Ballon-Kyphoplastie ist ein minimal invasives Verfahren für die Stabilisierung von osteoporotischen und osteolytischen Wirbelkörperfrakturen. Ziel dieser Studie war es, prospektiv über 24 Monate dieses Operationsverfahren bei osteolytischen Wirbelkörperfrakturen hinsichtlich der Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung des Patienten sowie der Wiederherstellung der Wirbelkörperhöhe postoperativ zu evaluieren.
Methode und Material: In dieser prospektiven Studie wurde bei 45 Patienten (35 Männer, 10 Frauen) mit osteolytischen Wirbelkörperfrakturen mittels Ballon-Kyphoplastie behandelt. Es wurden 95 frakturierte Wirbelkörper mittels Ballon-Kyphoplastie operativ versorgt. Es konnten 38 Patienten (30 Männer, 8 Frauen) über einen Zeitraum von 24 Monaten nachuntersucht werden. Konventionelles Röntgen in a.p. und seitlichem Strahlengang sowie CT und / oder MRT- Diagnostik wurden präoperativ angefertigt. Prä- und postoperativ erfolgte die prospektive Dokumentation und Erhebung der klinischen Parameter VAS (Schmerzintensitäts-Index) und Oswestry Score. Prä- und postoperativ wurden mittels konventioneller Aufnahmetechnik sowie nach 3, 6, 12 und 24 Monaten die Wirbelkörperhöhe und der Kyphosewinkel bestimmt.
Ergebnisse: Postoperativ kam es zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzen (VAS, p < 0,001). Ebenfalls zeigten sich für den Oswestry Score postoperativ signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zu präoperativ (p < 0,001). Die Ballon-Kyphoplastie war in der Lage eine signifikante und andauernde Schmerzreduktion herbeizuführen mit einer resultierenden signifikanten Funktionsverbesserung der Patienten. Eine signifikante Wirbelkörperaufrichtung sowie Reduktion des Kyphosewinkels gelang mittels der Ballontechnik (p < 0,05). Ferner war das minimal-invasive operative Verfahren in der Lage eine ausreichende Stabilität der Wirbelsäule zu gewährleisten, auch über einen längeren Zeitraum von 24 Monaten. Eine Bestrahlung und / oder Chemotherapie konnte ohne Zeitverzug durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: In der Behandlung von osteolytischen Wirbelkörperfrakturen führte die Ballon-Kyphoplastie zu einer raschen und anhaltenden Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung des Patienten. Eine Wiederherstellung der Wirbelkörperhöhe und Reduktion des Kyphosewinkels war besonders durch die Ballontechnik möglich. Die Ballon-Kyphoplastie war in der Lage den frakturierten Wirbelkörper langfristig zu stabilisieren und eine weitere Zunahme der Kyphose zu verhindern. Bei der Ballon-Kyphoplastie handelt es sich um eine hervorragende Alternative zu den vorhandenen Therapiekonzepten bei osteolytischen Wirbelkörperfrakturen.