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Operatives Vorgehen bei Patienten mit Skelettmetastasen eines Nierenzellkarzinoms
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Aufgrund immer längerer Überlebenszeiten wird zunehmend häufiger die skelettale Metastasierung zum die Lebensqualität bestimmenden Faktor bei Patienten mit metastasierten Karzinomen. Auch durch eigene Publikationen konnte gezeigt werden, dass die Wahl des therapeutischen Vorgehens und die Prognose der Patienten dabei sehr vom Primärtumor abhängig ist. Gerade beim Nierenzellkarzinom scheinen erste, auch eigene, Arbeiten einen prognostischen Vorteil bei einen eher radikaleren resezierenden Ansatz zu zeigen. Auch lokale Komplikationen können damit sicherer vermieden werden. Ziel dieser Arbeit war es nun nach Änderung des vormals eher palliativen intraläsionalen Vorgehens den Einfluss auf Lokalrezidiv und Gesamtüberleben zu evaluieren.
Material und Methoden: In die Auswertung gingen 75 Patienten ein, die im Zeitraum 1980-2005 an unserer Klnik operativ versorgt wurden. Bei den 23 Frauen und 52 Männern betrug das Durchschnittsalter bei der Operation 63 Jahre (28-84 Jahre). Dokumentiert wurden retrospektiv Lokalisation und Ausdehnung, Klinik, angewandtes operatives Verfahren, Metastasierungsstatus, Komplikationen, Rezidive und die sich in einer aktuellen Analyse ergebende Überlebenszeit.
Ergebnisse: Die endoprothetrische Versorgung erfolgte nach Tumorresektion in 28 Fällen, ein Eingriff an der Wirbelsäule war in 16 Fällen notwendig, eine Verbundosteosynthese oder intraläsionale Versorgung mit einen Marknagel erfolgte in 13 Fällen. In 12 Fällen wurde eine,Tumorresektion mit oder ohne biologische Rekonstruktion durchgeführt, eine ausschließliche Biopsie war nur bei 6 Patienten notwendig. Die Nachuntersuchung fand zwischen 1 und 17,5 Jahren nach dem Eingriff statt (Durchschnitt 62,6 Monate).Lokalrezidive traten in 8 Fällen auf. Die 30-Tage Letalität lag bei 2,7%. 18 Patienten zeigten eine solitäre Knochenmetastasierung, 19 Patienten waren multipel ossär metastasiert, 38 Patienten wiesen zusätzlich viszerale Filiae auf. Die mediane Überlebenszeit betrug dabei 12,5 Monate. Nach 5 Jahren waren noch 19,5% der Patienten am Leben. Die Überlebenszeit zwischen denn einzelnen Subgruppen unterschied sich dabei nicht signifikant (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Rate an lokalen Komplikationen war in der Gruppe der intraläsional versorgten Patienten deutlich höher.
Schlussfolgerung: Patienten mit einer Skelettfilialisierung bei Nierenzellkarzinomn zeigten mit nahezu 20% über 5 Jahre ein ausgesprochen günstiges Überleben für diese Erkrankung. Dies führte bei palliativer Minimalversorgung zu einer Reihe erheblicher lokaler Probleme aufgrund von Implantatversagen. Intraläsionale Prozeduren zeigten eine höhere Rate an Lokalrezidiven. Insgesamt gelang es durch ein radikales Vorgehen auch im multipel ossär oder viszeral metastasierten Status mit Metastasenresektionen wann immer möglich, die Prognose der multipel ossär und/oder auch viszeral metastasierten Patienten deutlich zu bessern und an jene der solitär ossär metastasierten Fälle anzugleichen.