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Isolierte Extremitätenperfusion mit TNF-alpha/Melphalan: Effektivität beim nicht-resektablen Weichteilsarkom
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Patienten mit fortgeschrittenem Weichteilsarkom (WTS) der Gliedmaßen (Stadium III) erleiden in hohem Maße Fernmetastasen. Durch Amputation wird die Gesamtprognose nicht verbessert, multimodale Strategien zum Gliedmaßenerhalt sind der therapeutische Standard. Dennoch muß bei 10% trotz Strahlentherapie, Hyperthermie, Chemotherapie und plastisch-rekonstruktiver Verfahren amputiert werden. Diese Studie bewertet die Effektivität der isolierten hyperthermen Extremitätenperfusion (ILP) mit TNF-α/Melphalan als neoadjuvanter Induktionstherapie zum Gliedmaßenerhalt.
Methodik: Seit 02.2002 werden nicht-resektable WTS der Extremitäten prospektiv konsekutiv mittels ILP behandelt. WTS mit großer Ulzeration, unmittelbar nach Strahlentherapie oder Marasmus wurden ausgeschlossen. Über 90 Minuten wurde bei 39° C mit 0,25mg TNF-α/l und 12mg Melphalan/l perfundiert. Die regionale Toxizität wurde nach Wieberdink erfaßt. Zielkriterien waren Remission (prä- und 6 Wochen postoperatives Gd-MRT, RECIST Kriterien), Regressionsgrad (Salzer-Kuntschik), Komplikationen, Rate des Gliedmaßenerhalt und Rate an Lokalrezidiven.
Ergebnisse: Bei 58 Patienten wurden 60 ILP (48 Bein, 12 Arm) durchgeführt, einmal mußte wegen technischer Probleme (Leckage) abgebrochen werden. Bei Toxizität Grad 5 (Nekrose) musste einmal amputiert werden, bei Grad 4 (Kompartmentsyndrom) wurde fünfmal fasziotomiert. Alle anderen Fälle waren milde Reaktionen (Erythem, Ödem). Nach RECIST-Kriterien lag bei 36 Patienten eine partielle, bei 19 Patienten eine komplette Remission vor (Gesamt 91,6%). Drei Patienten mussten wegen lokaler Tumorprogression amputiert werden. Wegen multilokulärem WTS oder fortschreitender Systemerkrankung erfolgte bei 14 Patienten keine Resektion. Histologisch hatten sieben resezierte WTS einen Regressionsgrad 1 (keine vitalen Tumorzellen), 15 WTS Grad 2 (vereinzelte Zellen), 18 WTS Grad 3 (<10% vital) und viermal Grad 4 (max. 50% vital). Drei Patienten haben die Gliedmaße wegen Komplikationen nach Resektion verloren. Somit lag die Rate zum Gliedmaßenerhalt bei 86,6%. Ein Patient erlitt ein Lokalrezidiv nach Resektion gegenüber vier Patienten ohne Resektion; durch lokale Resektionen bzw. Re-ILP wurden diese Rezidive beherrscht.
Schlussfolgerung: Trotz eines sehr hohen Aufwandes stellt die ILP beim nicht resektablen WTS eine äußerst effektive Maßnahme zur Devitalisierung des Tumors dar. Wegen der sehr hohen Rate des Gliedmaßenerhaltes beim primär nicht-resektablen Sarkom sollte die ILP Bestandteil der Therapiemöglichkeiten in den Tumor-, und Sarkomzentren sein.