Artikel
Die modulare zementfreie Titanstabarthrodese bei langstreckigen ossären Defekten der Kniegelenksregion
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Eine Einsteifung des Kniegelenkes kann durch verschiedene extra- oder intramedulläre Osteosyntheseverfahren erzielt werden. Limitiert sind die Verfahren jedoch bei langstreckigen ossären Defekten z.B. durch tumor- oder osteitisbedingte umfangreiche Resektionen des Kniegelenkes. Die Arthrodese des Kniegelenkes durch einen zementfreien modularen Titanarthrodesenstab stellt hierbei eine Therapieoption dar, durch welche auch große femoro-tibiale Defekte der Kniegelenksregion überbrückt werden können. Das Implantatdesign ermöglicht durch die langstreckige diaphysäre Pressfitabstützung in vielen Fällen bereits die unmittelbare postoperative Vollbelastung.
Methodik: Retrospektive Untersuchung von 14 Patienten, die zwischen 2002 und 2005 bei langstreckigen ossären Defekten der Kniegelenksregion verschiedener Genese (Osteitis/ Infizierte Tumorprothesen/Tumoren) mit einem modularen Arthrodesestab, bestehend aus einer tibialen und femoralen Komponente mit Kopplungsmodul (Fa. Brehm), versorgt wurden. Bei einem Nachuntersuchungszeitraum zwischen 1 und 4 Jahren erfolgte die Auswertung hinsichtlich Infektsanierung, Lockerung, periprothetischer Fraktur und subjektiver Zufriedenheit.
Ergebnisse: 13 von 14 Patienten konnten im Hause nachuntersucht werden. Ein Patient erfuhr auswärtig eine Oberschenkelamputation aufgrund persisitierender Schmerzen. Bei der Kontrolluntersuchung waren alle Patienten in der Lage, das betroffene Bein voll zu belasten. Die mittlere Beinverkürzung lag bei 2,4 cm. Radiologisch zeigte sich bei 1 Patient ein Nachsintern der femoralen Komponenten ohne Interventionsbedarf. 11 Patienten waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis, 2 Patienten waren mäßig zufrieden. Es zeigte sich in allen Fällen eine stabile Arthrodese.
Schlussfolgerung: Die Arthrodese mittels zementfreiem modularen Titanstab ermöglicht auch bei ausgeprägten knöchernen Defekten der Kniegelenksregion eine sichere Arthrodese ohne übermäßige Beinverkürzung bei hoher Patientenakzeptanz mit zumeist primärer axialer Vollbelastung.