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Verbesserung der Mobilität nach Implantation einer Kniegelenkstotalendoprothese
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Zahlreiche Studien belegen die Schmerzreduktion sowie Verbesserung von Mobilität und allgemeiner Lebensqualität nach Implantation einer Kniegelenksendoprothese (K-TEP) [1]. Die Daten wurden in den meisten Studien indirekt mit Hilfe von Fragebögen erhoben, deren Aussagekraft durch subjektive Beurteilung durch die Patienten gewissen Einschränkungen unterliegt [2]. Inwiefern sich Mobilität bzw. Lokomotion nach K-TEP-Implantation tatsächlich verbessert ist Ziel dieser Studie.
Methodik: Die prospektive Studie umfasst 53 Patienten mit Primärimplantation einer K-TEP Typ INNEX® der Firma Zimmer. Die Funktionalität und Mobilität der Patienten wurde prä-op, nach Reha, 6 und 12 Monate post-op anhand zweier Messgeräte überprüft.
Mit Hilfe des DynaPort ADL-Monitors (ADL), McRoberts B.V., bestehend aus drei gravitations-sensiblen Beschleunigungssensoren, wurde über einen Zeitraum von 12 Stunden die für die Tätigkeiten Laufen, Stehen, Sitzen und Liegen verbrachte Zeit erfasst.
Ein Schrittzähler (Step-Activity-Monitor, OrthoCare Innovations) ermittelte die Zahl von Gangzyklen über einen Zeitraum von 7 Tagen.
Zusätzlich wurde durch den American Knee Society Score (AKS) und den SF-36 das funktionelle Ergebnis sowie die Verbesserung der Lebensqualität ermittelt und mit den Messdaten korreliert.
Die Ergebnisse wurden für die Normalverteilung durch den Student-T-Test beziehungsweise den Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test geprüft.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die ADL-Messungen zeigten eine Zunahme der Zeiten für die Kategorien "Stehen" und "Laufen" (8,8% prä-op auf 11,7% nach 12 Monaten). Die Zahl der vom SAM aufgezeichneten Gangzyklen nahm zunächst von 4910 Gangzyklen/Tag prä-op auf 4846 Gangzyklen/Tag bei der ersten post-op Messung (nach Reha) ab (p=0,05). Nach 6 und 12 Monaten erhöhte sich die Zahl der Gangzyklen auf 5612 und 5553 Gangzyklen/Tag (p=0,05).
Die Messergebnisse von ADL und SAM konnten eine Verbesserung der Funktionalität und Mobilität nach K-TEP-Implantation nachweisen. Die Werte gesunder alterskorrelierter Probanden (~6600 Gangzyklen/Tag) wurden jedoch nicht erreicht [3], [4]. Die Ergebnisse korrelierten mit denen des AKS und des SF-36. Bezüglich der Untersuchung der Gangzyklen vor TEP-Implantation bei Patienten mit Cox- bzw. Gonarthrose zeigte eine ähnliche deutsche Studie vergleichbare Ergebnisse [3].
Literatur
- 1.
- Jerosch J, Floren M. Lebensqualitätsgewinn (SF-36) nach Implantation einer Knieendoprothese. Der Unfallchirurg. 2000;103(5):371-4. DOI: 10.1007/s001130050552
- 2.
- Tudor-Locke C, Myers AM. Challenges and opportunities for measuring physical activity in sedentary adults. Sports Med. 2001;31:91-100.
- 3.
- Brandes M, Schomaker R, Möllenhoff G, Rosenbaum D. Quantity versus quality of gait and quality of life in patients with osteoarthritis. Gait Posture. 2008;28(1):74-9.
- 4.
- Busse ME, Pearson OR, Van Deursen R, Wiles CM. Quantified measurement of activity provides insight into motor function and recovery in neurological disease. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2004;75(6):884-8.