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Frühe radiologische Ergebnisse nach sonographisch gesteuerter Behandlung der Hüftreifungsstörung
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die konservative Therapie der Hüftreifungsstörung wird im Neugeborenenalter eingeleitet. Eine Abspreizbehandlung wird durchgeführt bis zum Erreichen der sonographischen Normalwerte (Typ I nach Graf). Zum Ausschluss einer Restdysplasie wird eine radiologische Kontrolle nach Gehbeginn empfohlen. Mit dieser Studie sollen die radiologischen Frühergebnisse nach sonographisch gesteuerter Therapie untersucht werden. Es soll gezeigt werden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Schweregrad der initialen, sonographisch bestimmten Hüftreifungsstörung und der Restdysplasie in der radiologischen Kontrolle etwa zum Zeitpunkt des Gehbeginns.
Methodik: Zu Beginn der sonographisch gesteuerten Behandlung wurden die Ultraschallbefunde von 90 Kindern (72 Mädchen, 18 Jungen, mittleres Alter 7,2 Wochen) mit kongenitaler Hüftgelenkdysplasie (29 unilateral, 61 bilateral) gemäß der Graf-Klassifikation eingeteilt. Eine Abspreizbehandlung wurde durchgeführt, bis sonographisch ein Normalbefund vorlag. Nach Gehbeginn wurde eine Beckenübersichtsaufnahme angefertigt (mittleres Alter 14,8 Monate). Der AC-Winkel (Pfannendachwinkel) wurde gemessen und entsprechend den Normalwerten nach Tönnis klassifiziert. Die sonographischen Befunde zu Therapiebeginn, eingeteilt nach der Graf-Klassifikation, wurden mit dem AC-Winkel der radiologischen Kontrolle und den Normalwerten nach Tönnis verglichen. Unterschiede zwischen den beiden Gruppen wurden mit Hilfe des Chi Quadrat Tests (nominale Daten) und des Kruskal-Wallis Tests (metrische Daten) berechnet, p-Werte unter 0,05 wurden als signifikant angenommen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Obwohl ein sonographischer Normalbefund vorlag, bevor die Abspreizbehandlung beendet wurde, zeigten zum Zeitpunkt der radiologischen Kontrolle 59 Hüftgelenke (32,8%) eine leichte Restdysplasie und weitere 53 Hüftgelenke eine schwere Restdysplasie entsprechend den Tönnis-Kriterien. Statistisch zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Graf-Klassifikation und dem radiologischen Ergebnis der Nachuntersuchung.
Auch nach erfolgreicher, sonographisch gesteuerter Therapie mit einem sonographisch normalen Hüftgelenk zum Ende der Abspreizbehandlung bleibt ein Risiko für eine Restdysplasie. Deshalb ist die radiologische Kontrolle jeder behandelten Hüfte notwendig.
Wir sahen keine Korrelation zwischen dem sonographisch gemessenen Schweregrad der Hüftdysplasie und der Restdysplasie in der radiologischen Kontrolle.