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Unterschiede in der Expression osteoanaboler und osteokataboler Biomarker bei osteoporotischen Frakturen am metaphysären Knochen im Vergleich zu Frakturen ohne Osteoporose
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: In vorausgegangenen Studien konnten wir zeigen, dass bestimmte osteoanabole Zytokine während der Frakturheilung in den ersten zwei Wochen einen deutlichen Anstieg ihrer Serumkonzentrationen zeigen. Patienten mit verzögerter Frakturheilung zeigen hierbei keinen oder einen geringeren Peak. Als osteokataboler Marker eignet sich beta-CrossLaps. Ziel der Untersuchung war es, den Verlauf dieses Peptides während der Frakturheilung bei laborchemisch und durch DEXA nachgewiesener Osteoporose im Vergleich zur regulären Frakturheilung zu charakterisieren und mögliche Unterschiede bei Patienten zu identifizieren.
Methodik: Serum von Patienten mit normaler Frakturheilung (Gruppe 1) und bei Osteoporose (Gruppe 2) wurde untersucht. Es wurden jeweils 40 Patienten pro Gruppe eingeschlossen. Die Blutabnahmen erfolgten stets morgens um tageszeitliche Schwankungen zu vermeiden.
Bei Patienten mit frischen Frakturen am Oberarmkopf, distalen Radius und Schenkelhals nach Bagatelltrauma wurde im Rahmen einer Studie ein erweitertes Osteoporoselabor bestimmt. Weiterhin wurde eine DEXA Messung und eine Röntgenuntersuchung der LWS durchgeführt, um die Osteoporose zu sichern. Nach der Diagnosesicherung erfolgte der Vergleich der Parameter mit denen einer Kontrollgruppe von Patienten mit frischen Frakturen ohne Osteoporosenachweis und adäquatem Trauma.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Ausgehend von einem Basiswert einer gesunden Kontrollpopulation zeigten Patienten mit regelrechter Frakturheilung einen signifikanten relativen sowie absoluten wöchentlichen Anstieg der Serumkonzentrationen von beta Cross Laps um bis zu 110% in der vierten Woche. Danach fielen die Konzentrationen bis zur 12. Woche und verringerten sich bis ein Jahr nach Frakturheilung nur noch wenig. Patienten mit Osteoporose wiesen dagegen einen veränderten Verlauf der Serumkonzentrationen auf. Bereits in der ersten Woche nach der Fraktur sanken die Serumspiegel signifikant ab und wiesen einen ebenfalls signifikanten Unterschied zu Patienten mit zeitgerechter Frakturheilung auf (p=0,014). In der zweiten Woche stieg die Konzentration der beta-CrossLabs wieder an und verlief anschließend synchron zu Gruppe 1. Entsprechend des physiologischen Anstiegs osteoanaboler Marker bei der Frakturheilung steigen osteokatabole Marker wie die beta-CrossLaps in der frühen Phase an und spiegeln damit den erhöhten Knochenstoffwechsel wieder. Bei Patienten mit Osteoporose scheint die physiologische Antwort auf die Fraktur bezüglich osteoanaboler und osteokataboler Marker mindestens vermindert oder fehlt. Ziel ist es hierüber eine Vorhersage über eine schlechtere Frakturheilung bei Osteoporose zu treffen.