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Antibiotika-Prophylaxe in der Endoprothetik: Erreicht Ceftriaxon wirksame Knochenspiegel?
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Patienten, denen eine totale Knie- oder Hüftendoprothese implantiert wird, erhalten präoperativ routinemäßig ein Antibiotikum, mit dem Ziel, die Inzidenz und die Schwere von peri- und postoperativen Infektionen zu vermindern. Es bestehen keine allgemeinen Empfehlungen, welches Antibiotikum hierfür geeignet ist.
Methodik: Wir haben im Plasma und im Knochen von Patienten unserer Klinik die Kinetik von Ceftriaxon untersucht. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, inwiefern eine ausreichende inhibitorische Konzentration von Ceftriaxon in der Kortikalis und der Spongiosa dieser Patienten zu finden ist. Hierzu erhielten die Patienten (n=22, männlich 16, mittleres Alter: 66,6 Jahre, mittlerer BMI: 30,4 kg/m2), bei denen die obengenannten Eingriffe durchgeführt wurden, unmittelbar präoperativ 2g Ceftriaxon intravenös als Kurzinfusion. Plasmaproben wurden direkt vorher und zu drei weiteren Zeitpunkten nach Infusionsende abgenommen. Aus den entfernten Knochenfragmenten wurden Teile der Spongiosa und der Kortikalis extrahiert. Die Proben wurden standardisiert aufgearbeitet; das Ceftriaxon wurde mittels Säulenchromatographie (HPLC) quantifiziert. Wir stellten fest, dass die Kortikalis signifikant höhere Konzentrationen (15,7 mg/l) aufweist als die Spongiosa (10,8 mg/l). Die minimale Hemmkonzentration (minimal inhibitory concentration, MIC) von Ceftriaxon für Staphylokokken liegt bei 0,2–2 mg/l.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Somit lässt sich sagen, dass die Konzentration in der Spongiosa und der Kortikalis ausreicht, Patienten vor üblichen nosokomialen Infektionen zu schützen und sie erheblich geringer als im Plasma ist.