Artikel
Knochensparende Endoprothetik bei jüngeren Patienten: Oberflächenersatz oder Kürzschaftprothese? 2-Jahres-Ergebnisse einer Vergleichstudie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Hüftendoprothetik war in den letzten Jahren gekennzeichnet durch die Einführung neuer Prothesensysteme, die insbesondere für junge Patienten eingesetzt werden sollten, da sie aufgrund ihrer knochensparenden Implantationstechnik Vorteile bei späteren Prothesenwechseln erwarten lassen. In der vorliegenden Studie werden die Klinischen Ergebnisse der Versorgung mittels Oberflächenersatz oder einer Kurzschaftprothese im Verlauf von 2 Jahren postoperativ verglichen.
Methodik: 132 Patienten mit primärer Coxarthrose oder Coxarthrose durch Hüftkopfnekrose wurden randomisiert in zwei Kollektive aufgeteilt. In einem Kollektiv wurde ein Oberflächeneratz (BHR) implantiert, im anderen Fall eine Kurzschaftprothese (Aesculap Metha). Die klinischen Ergebnisse wurden nach 6 Monaten, 1 Jahr und 2 Jahren erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In beiden Gruppen verbesserte sich der Harris HIP Score wesentlich (BHR im Durschnitt vom 64 auf 96 Punkte. Metha von 68 auf 97 Punkte) ohne signifikanten Unterschied zwischen den Kollektiven. Auch eine nähere Betrachtung der Funktion mittels des UCLA-Scores ergab keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Implantatspezifisch traten in der BHR-Gruppe 2x Leistenschmerz (Impingement) auf. In der Metha-Gruppe 2x Beinverlängerung von mehr als 1,5 cm. Nervenläsionen (alle reversibel) traten in der BHR-Gruppe 2x, in der Metha-Gruppe 1x auf. Schenkelhalsfrakturen oder Implantatbrüche traten in den Kollektiven nicht auf.
Sowohl der Oberflächenersatz als auch die Implantation von Kurzschaftprothesen sind taugliche Verfahren zur Versorgung der Coxarthrose beim jungen Menschen die sehr gute Ergebnisse zeigen. Eine klinische Überlegenheit eines der beiden Verfahren konnte in den 2-Jahres-Ergebnissen nicht gezeigt werden. Es erscheint daher sinnvoll, beide Verfahren anzubieten um sie gemäß ihrer implantatspezifischen Stärken einsetzen zu können.