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Morphologie und resultierende Funktion weiblicher Fingergrundgelenke II-V
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Ziel der Untersuchung war es, die Gelenkoberfläche der Fingergrundgelenke (MCP) zu erfassen und diese in Beziehung zur Gelenkfunktion zu setzen.
Methodik: 40 MCP Gelenke, ohne makroskopische Zeichen einer Arthrose, der Finger II-V von 5 rechten und 5 linken Händen weiblicher anatomischer Präparate (Alter 70–80 Jahre) wurden untersucht.
Die artikulierenden Flächen der Mittelhandköpfchen (MHK) und der Grundgliedbasen wurden in Präzisionsabformungen 1:1 übertragen. Die daraus entstandenen Superhartgips-modelle wurden in sagittaler und transversaler Ebene geschnitten und die Krümmungsradien bestimmt. Die statistische Analyse umfasste t-test und Varianzanalyse.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In sagittaler Ebene besitzt die knorpelige Gelenkfläche der MHK-köpfchen 2 funktionell entscheidende Regionen (Hs1, Hs2), die palmarseitig liegen. Eine 3., dorsale Region (Hs3), artikuliert nicht mit der Mittelgliedbasis. Demgegenüber kann die artikulierende Fläche der Mittelgliedbasis in mittsagittaler Ebene als eine Kreisfläche aufgefasst werden (Bs).
Der mittlere zentrale Krümmungsradius der dorsalen artikulierenden Region (Hs2) des MHK-Köpfchens (6,9 mm) ist 33% kleiner verglichen mit der Grundgliedbasis (10,3 mm). In vergleichbarer Weise ist die palmare artikulierende Region (Hs3) des MHK- Köpfchens (5,8 mm) 44% kleiner verglichen mit der Grundgliedbasis (10,3 mm).
In transversaler Richtung ist der mittlere Krümmungsradius des MHK- Köpfchens (7,3 mm) 18% kleiner als die Grundgliedbasis (8,9 mm). Unsere Ergebnisse belegen die signifikante Inkongruenz der Gelenkflächenpaare. Aus dieser Gelenkinkongruenz resultiert ein Gelenkspalt mit der größten Ausdehnung in sagittaler Richtung. Diese Tatsache wurde im Design einer Endoprothese berücksichtigt, von der eine physiologische Gelenkfunktion erwartet wird.