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Die arterielle Versorgung der Sesambeine des ersten Strahles in Bezug auf vorfußchirurgische Eingriffe
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die arterielle Versorgung der Sesambeine ist bei vorfußchirurgischen Eingriffen von Relevanz. Insbesondere bei der Durchführung eines Weichteilreleases im Bereich des lateralen Sesambeines bei der Hallux valgus-Chirurgie. Aufgrund dieser Problematik war das Ziel unserer Studie die arterielle Versorgung der Sesambeine zu analysieren und zu systematisieren.
Methodik: In die A. tibialis anterior und posterior und die A. fibularis von 22 ungefrorenen Kadavern wurde Epoxidharz oder Acrifix injiziert. Nachfolgend wurden die injizierten Präparate mit zwei Methoden aufgearbeitet. Es wurde die Scheibenplastination und sekundäre Scheibenplastination, sowie die Enzymmazerationsmethode angewendet. Die arterielle Versorgung der Sesambeine wurde an den angefertigten Präparaten ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die A. metatarsalis plantaris I (AMPI) stellte die Hauptversorgung für die Sesambeine dar. In allen ausgewerteten Präparaten gab die AMPI Äste zum lateralen und in 86.4% Äste zum medialen Sesambein ab. Die AMPI verlief an der lateroplantaren Seite des Os metatarsale I nach distal. Proximal der Sesambeine gab die AMPI eine kräftige Arterie ab, die nach medial zum proximalen Pol des lateralen und medialen Sesambeines zog und Äste zur proximalen und plantaren Seite beider Sesambeine abgab. Die distale Versorgung der Sesambeine war variabel. Die proximalen Arterien zeigten einen ausgeprägteren intraossären Verlauf, als die plantaren und distalen Arterien. Beide Sesambeine wurden von ein bis drei arteriellen Ästen versorgt, wobei bei dem lateralen Sesambein eine Versorgung von zwei Hauptarterien in 54,6% und bei dem medialen in 63,6% vorgefunden wurde.
Die Plastinationsmethoden stellten sich als ausgezeichnete Methoden dar, um die arterielle Versorgung der Sesambeine zu analysieren. Die Hauptversorgung beider Sesambeine erfolgte von proximal. Diese Region sollte bei vorfußchirurgischen Eingriffen geschont werden. Des Weiteren sind die Äste der AMPI bei einem Weichteileingriff im Bereich des lateralen Sesambeines gefährdet.