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3-dimensionale Densvermessung zur Ermittlung der optimalen Schraubenlage und Schrauben-Anzahl bei ventraler Densverschraubung
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Die operativen Therapiemöglichkeiten bei Densfrakturen umfassen ventrale und dorsale Stabilisierungsverfahren. Die ventrale Schraubenosteosynthese wird häufig zur Therapie von ausgewählten Typ II und III Frakturen nach Anderson & D´Alonzo angewendet.
Ziel dieser Studie war die exakte Bestimmung der anatomischen Verhältnisse im Bereich der oberen HWS und speziell des Dens um die Frage der Schraubenanzahl zu beantworten.
Methodik: Polytrauma-CT-Datensätze von 44 Patienten im Alter von 15 bis 86 Jahren wurden mittels eines 64-zeiligen Computertomographen angelegt. Patienten mit radiologischen Hinweisen für eine Verletzung der oberen Halswirbelsäule wurden von der Analyse ausgeschlossen. Mit der Vermessungssoftware Mimics® (Fa.Materialize) wurde der Dens auf 2 Ebenen vermessen und die Gesamtlänge sowie der Schraubeneinbringwinkel ermittelt. Zudem wurde der Spinalkanal an 3 Engstellen zwischen C0-C3 vermessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die durchschnittliche Länge des Dens axis beträgt 39,95±2,74 mm. Der Schraubeneintrittswinkel α beträgt im mittel 59,88±3,87° mit einer signifikanten Geschlechtsabhängigkeit (p-Wert=0,04). Die auf Höhe von 66% der Denslänge vermessenen Werte ergeben für den innere Densdurchmesser in sagittaler durchschnittlich 8,34±0,79 mm und in transversaler Richtung 7,33±1,06 mm. Der mittlere äußere Densdurchmesser beträgt in sagittaler 12,87±0,85 mm und in transversaler Richtung 11,77±1,13 mm. Die auf Höhe von 90% der Denslänge gemessenen Werte für den sagittalen inneren Durchmesser des Dens axis weisen einen Mittelwert von 6,08±1,16 mm für den transversalen inneren Durchmesser 5,41±1,02 mm. Der mittlere äußere Durchmesser des Dens beträgt in sagittaler 11,09±1,07 mm und in transversaler Richtung 9,96±0,97 mm.
Die Weite des Spinalkanals wurde auf Höhe des Foramen magnum und der ersten beiden Halswirbel gemessen. Die durchschnittliche sagittale Spinalkanalweite beträgt 38,18±2,28 mm auf Höhe von C0, 20,06±2,14 mm auf Höhe von C1 und 17,38±1,62 mm auf Höhe von C2. In transversaler Richtung gemessen weist der Spinalkanal eine Weite von 31,58±2,78 mm auf Höhe von C0, 29,93±2,32 mm auf Höhe von C1 und 24,68±1,52 mm in Höhe C2.
In allen hier untersuchten Probanden lagen sowohl sagittaler als auch transversaler Durchmesser deutlich über den in der Literatur für 2 Schrauben geforderten 9 mm. Die Form des Dens enstpricht der eines zugespitzten Drehzylinders mit leicht elliptischer Grundfläche.