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Erste Ergebnisse der endoskopischen Rekonstruktion von partiellen distalen Trizepssehnenrupturen – prospektive Ergebnisse von 14 Patienten
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: In der Literatur finden sich meist nur Einzelfallbeschreibungen von partiellen distalen Trizepssehnenrupturen. Kann durch die minimalinvasive operative Versorgung solcher Verletzungen das klinische Outcome verbessert werden?
Methodik: Bei insgesamt 14 Patienten konnte eine partielle Läsion der distalen Trizepssehne diagnostiziert werden, wobei bei 10 Patienten eine chronische Bursitis olecrani bestand. Bei allen Patienten erfolgte eine endoskopische Bursektomie und Refixation der distalen Trizepssehne mittels Fadenankern. Es wurde prospektiv eine Erhebung des Mayo Elbow Performance Scores und des Quick DASH Scrores präoperativ, sowie nach 6 und 12 Monaten durchgeführt. Des weiteren erfolgte eine isokinetische Kraftmessung präoperativ und nach 12 Monaten im Seitenvergleich zur gesunden Seite.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle 14 Patienten konnten komplett erfasst werden. Es handelte sich um 12 Männer und 2 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 58,4 Jahren. Im 11/14 Fällen war der dominante Arm betroffen und in 12/14 Fällen war zumindest auf Nachfrage ein Trauma in der Anamnese zu eruieren. 10 von 14 Patienten wiesen eine chronische Bursitis olecani auf, aufgrund derer 6 Patienten schon voroperiert worden waren.
Im Mayo Elbow Performance Score zeigte sich präoperativ ein durchschnittlicher Wert von 67 Punkten, welcher nach 6 Monaten auf 89 Punkten und nach 12 Monaten auf 91 Punkte anstieg. Im Quick DASH Score wurden präoperativ 20,1 Punkte, nach 6 Monaten 7,7 Punkte und nach 12 Monaten 4,5 Punkte erreicht.
In der isokinetischen Messung zeigte sich, dass präoperativ für die Ellenbogenextension im Vergleich zur gesunden Gegenseite isometrisch nur 38,9% der Maximalkraft erreicht werden konnten. In der Nachuntersuchung nach 12 Monaten konnte hier eine Verbesserung der isometrischen Maximalkraft auf 94,7% gesunden Gegenseite aufgezeigt werden.
In zwei Fällen zeigte sich ein Rezidiv der Bursitis olecrani, und einmal ließ sich sonographisch eine Reruptur nachweisen.
Die seltenen partiellen Rupturen der distalen Trizepssehne treten unseren Erkenntnissen nach vor allem im höheren Lebensalter auf, werden jedoch oftmals von einer auffälligeren Bursitis olecrani maskiert. Die Patienten profitieren von einer operativen Versorgung vor allem durch eine deutliche Verbesserung der Extensionskraft.